QaLü IV/MMXVIII

„In Katowice wurden wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz getroffen“

Die Kommentare nach Abschluss der Klimakonferenz in Katowice sind in der Regel verhalten positiv. Svenja Schulze, die deutsche Bundesumweltministerin, äußerte: „In Paris haben wir 2015 beschlossen, dass wir alle gemeinsam das Klima schützen wollen. Jetzt haben wir beschlossen, wie wir das [auch] tun werden“. Wirklich? Gab es in Katowice Beschlüsse zu konkreten Taten, wie die CO²-Emissionen reduziert oder zumindest deren beständiges Wachstum gestoppt werden könnten? Zu behaupten, es habe solche Klimaschutz-Beschlüsse gegeben, kommt einer Täuschung der Öffentlichkeit gleich, ist eine Quartalslüge. Die Katowice-Beschlüsse (siehe die Seiten 8-13) laufen faktisch auf ein „Weiter so“ hinaus.

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Heft 44

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich wünsche Ihnen allen zunächst alles Gute im neuen Jahr 2019. Und allen, die da mitmachen wollen und können, ein gemeinsames Engagement für eine friedliche und solidarische Welt.

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LunArt Portraits: Peter Lenk


Peter Lenk lebt in Bodman am Bodensee. Er ist Künstler und Bildhauer. In Bodman entstanden mit Hilfe seiner Frau Bettina seine genehmigten und ungenehmigten Skulpturen. U.a. die 12 Tonnen schweren „Schwäbischen Floßfahrer“ für den Berliner Ku’damm. Die hochgestelzten „Mauerkieker“ für den Berliner Checkpoint Charlie. Das Triptychon „Ludwigs Erbe“ in Ludwigshafen am Bodensee, als Teil desselben eine Gruppe „Global Players“ – die Kanzlerin hält dabei erkenntlich Edmund Stoiber die Stange. In Überlingen ein Brunnen mit einem „Bodenseereiter“ – gut erkennbar der in dem Ort lebende Schriftsteller Martin Walser, offensichtlich bei einem (revisionistischen?) „Ritt über den Bodensee“. Ein Verteidigungsminister Rudolf Scharping auf dem U-20-Boot im schwäbischen Städtchen Stockach selbst mit erkennbarer Erektion.

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Seziertisch <180>

Kommando Altmaier

Justizministerin Barley plant ein Gesetz, wonach die „Mietpreisbremse“ effizienter werden soll. Auch tritt sie für mehr sozialen Wohnungsbau ein. Die Basis für solche Vorschläge bildet der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD.

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„Mir ging es darum, das Werk endlich auf dem Stand zu präsentieren, den Marx selbst fixiert hatte“

Ein Gespräch mit Thomas Kuczynski, dem Herausgeber der neuen Textausgabe von Karl Marx, Das Kapital

Ende 2017 erschien im Verlag VSA, Hamburg, „Karl Marx Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie – Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals“ in Form einer „Neuen Textausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Thomas Kuczynski“. In weniger als einem halben Jahr war die erste Auflage vergriffen, eine zweite befindet sich im Verkauf. Das macht deutlich: Das Interesse an der „Neuen Textausgabe“ ist groß. Gleichzeitig gab es aber auch kritische Stimmen, die den enormen Aufwand, den Thomas Kuczynski als Herausgeber und Bearbeiter dieses Werkes zu leisten hatte, hinterfragten: Reichen die „Blauen Bände“, die Marx-Engels-Werke (MEW), und die hochwissenschaftliche MEGA nicht? Warum brauchen wir eine „Neue Textausgabe“? Warum wird in ein solches Projekt ein Jahrzehnt Arbeit eines Wissenschaftlers „investiert“?

Lunapark21 stellte diese Fragen demjenigen, der diese gewaltige Leistung selbst bewerkstelligte: Thomas Kuczynski, der im Übrigen seit der ersten Ausgabe von Lunapark21 im Rahmen der Rubrik „Geschichte und Ökonomie“ in dieser Zeitschrift präsent ist.

Thomas K. wurde von Jürgen Bönig, Autor des 2017 erschienenen Buchs „Karl Marx in Hamburg“ und Mitglied der LP21-Redaktion, interviewt.

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Marx und Herkules


Besprechung der neuen Marx-Biographie von Michael Heinrich

Biografien sind unter den schier unüberschaubaren Einlassungen zu Karl Marx ein ganz besonderer Stoff, der – nicht überraschend – vor dem Hintergrund seines 200. Geburtstages am vergangenen 5. Mai zu einem Hoch anschwillt. Spätestens seit Paul Feyerabends Werk „Against Method“ (1975) wissen wir, dass methodisch alles erlaubt, was stringent und plausibel ist, was nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden sollte. Unabhängig von der Methodik geht dies fraglos in sich mit äußerst unterschiedlichen Qualitäten einher. Dies reicht beispielsweise von der antiquiert-orthodoxen, kleinbürgerlichen Biografie von Franz Mehring (1918) über Jürgen Neffes „Marx – Der Unvollendete“ (2017) mit blassen, teilweise ärgerlich-irreführenden Gegenwartsbezügen bis hin zu sehr ausgewogenen Abwägungen von Kurt Bayertz (2018), der unaufgeregt der – überwiegend impliziten – Philosophie im Leben und Wirken von Marx nachgeht, also „lediglich“ einen, wiewohl zentralen Aspekt in den Blick nimmt.

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200 Jahre Marx


Das Jahr 2018 steht im Zeichen des 200. Geburtstags von Karl Marx – Anlass für Jürgen Bönig (Verfasser von: Karl Marx in Hamburg. Der Produktionsprozess des „Kapital“), in vier LP21-Ausgaben an Marx als revolutionären Theoretiker und als revolutionären Praktiker zu erinnern.

Den vollen Arbeitsertrag für alle

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Das Folterzentrum der USA auf Kuba


Von der US-Kolonie Kuba zu Guantanamo als Stachel im Fleisch der kubanischen Revolution

Ort und Zeit:

Ort: US-Marinestützpunkt Guantanamo, Kuba

Größe: 117,6 Quadratkilometer

Charakter: Seit Juni 1898 unterhalten die USA hier einen militärischen Stützpunkt trotz des und gegen den andauernden Protest der kubanischen Regierung. 9000 Soldaten sind in Guantanamo stationiert. Für sie und ihre Familien gibt es allerlei Annehmlichkeiten, darunter ein Kino. In einem Touristenshop sind Souvenirs, unter anderem T-Shirts und Kaffeetassen zu kaufen.

Besonderes: Im Jahr 2002 wurde die Basis um ein Hochsicherheitsgefängnis erweitert, in dem völkerrechtswidrig hunderte Menschen unter Folterbedingungen festgehalten werden. Selbst der Oberste Gerichtshof der USA die Haftbedingungen für illegal. Dennoch ist das Lager bis heute „open for business“.

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Kuba: gestern, heute und morgen


Impressionen auf einer vierwöchigen Radtour durch das nordwestliche Kuba

„Se pudo, se puede, se podrá.“ Das ist ein aktueller Ausspruch von Raúl Castro, den ich auf meiner Radtour im Januar und Februar 2018 durch den Nordwesten der Insel in den Provinzen Havanna, Mayabeqe, Artemisa und Pinar del Rio in Städten und auf dem Land auf großen Plakaten lesen konnte. Manchmal stand die Zitatwand direkt neben einer wilden Müllkippe. Manchmal vor verfallenden Gebäuden. Manchmal auch am Rande von gepflegten Tabak- und Bananenfeldern.

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Hellas-Monopoly

Dauerkrise & Ramschverkauf & Reeder-Macht

Griechenland war jahrelang Thema Nummer ein in den Medien. Inzwischen taucht das Land kaum mehr in Meldungen auf. Und wenn – so im Sommer 2018 – dann ist die Rede davon, das Land sei gerettet worden. Es gehe aufwärts. Die Troika habe gute – für alle Beteiligten segensreiche – Arbeit geleistet. Das Gegenteil ist der Fall – wie die Autoren Nikos Chilas, Gregor Kritidis und Winfried Wolf auf den folgenden Seiten belegen: Die soziale und wirtschaftliche Krise dauert an; seit der Griechenland-Krise weitet sich die Kluft in der EU aus. Die staatlichen Strukturen sind geschwächt, was die Brandkatastrophe im Sommer 2018 auf Attika begünstigte. Derweil bilden die griechischen Reeder einen Club der Superreichen und Mächtigen, ohne in der Krise zu Hilfe herangezogen zu werden.

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