Es ist noch nicht vorbei. Heft 63 jetzt

Am Tag nach den US-Präsidentschaftswahlen ist unklar, wie es politisch in dem noch immer mächtigsten Land der Erde weitergehen wird. Sicher ist, Donald Trumps steht vor einer zweiten Amtszeit. In einem Beitrag im neuen Heft 63 von Lunapark21 erörtert Harold James, Wirtschaftshistoriker in Princeton, Möglichkeiten und Grenzen eines „Faschismus in unserer Zeit“. Im Märchen heißt es, wer mit dem Teufel speisen will, sollte einen langen Löffel haben. Aber so lange Löffel, dass sich mit ihnen gefahrlos am Tische des Kapitals speisen ließe, haben die Reformer aller Länder noch nicht erfunden. In den letzten 20 Jahren ging es bei Reformen in den Metropolen des Weltmarktes regelmäßig um die Entfesselung, und nicht um eine Bändigung des Kapitals. Selbst die Klimakatastrophe soll mit den Mitteln des Marktes bekämpft werden. Was tun? Mit guten Absichten ist der Weg zur Hölle gepflastert.

Wissen ist noch nicht Macht. Aber Unwissen ist Ohnmacht. Material für eine Zeitschrift „zur Kritik der globalen Ökonomie“ liegt reichlich herum. Es zu verarbeiten ist genau das: Arbeit. Dafür haben sich Menschen aus der letzten und vorletzten Generation der Lunapark21-Redaktion Ende letzten Jahres zusammengetan. Um weiter Einsichten, Fragen und Vorschläge veröffentlichen zu können war es nötig, einiges zu ändern. Im September hat Sebastian Gerhardt die Herausgeberschaft der Zeitschrift übernommen. „Lunapark21“ wird auch künftig wirtschaftliche Zusammenhänge verständlich erklären und unterschiedliche Positionen abbilden, die in ihrer Grundhaltung kapitalismuskritisch, humanistisch, anti-autoritär und demokratisch sind.

Ein kommerzieller Erfolg war die LP21 nie. Abonnements, Einzelverkauf und Spenden aus den Reihen unserer Leserschaft deckten Papier-, Druck- und Vertriebskosten. Die redaktionelle Arbeit fand fast ausnahmslos unentgeltlich statt – und so wird es wohl bleiben.

Mitte November geht Heft 63 in den Druck. Alle bisherigen Abonnent:innen der Zeitschrift erhalten ein Heft zugesandt (auf Wunsch als PDF). Wir berücksichtigen außerdem alle Interessent:innen, die uns ihre Anschrift zwecks Heftzusendung mitgeteilt haben. Deadline: 15. November, abo@lunapark21.com. Wir hoffen auf Refinanzierung bei Gefallen: Übernahme des Heftpreises, Abschluss eines Abos, Werbung im Bekanntenkreis. Wer 2025 ab Heft 64 weiter das Blatt lesen möchte – politische Unabhängigkeit von den Reichen und Mächtigen hat ihren Preis:

Einzelheft Deutschland/Österreich 9,70 Euro, Schweiz 12,90 CHF, Benelux 10,20 Euro (jeweils zzgl. Porto und Versand). Normalabo und Normalabo online (=4 Hefte im Jahr) 36 Euro/ Jahr// Solidarabo Silber 50 Euro/ Jahr //Solidarabo Gold 99 Euro/ Jahr//Sozialabo 30 Euro/ Jahr.

Bankverbindung: Lunapark21 GmbH
Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS)
Konto 3527 00 3800 · BLZ 1605 0000
IBAN DE69160500003527003800 · BIC WELADED 1PMB

Aus dem Inhalt von Heft 63:

Andrej Holm: Wohnfläche// Bernd Köhler: 35-Stunden-Woche hat Geburtstag//Susanne Rohland: 4.050 Stunden. Auch 21 Jahre nach dem abgebrochenen IG-Metall-Streik keine 35-Stunden-Woche im Osten// André Geicke: China: Wie tief geht die Krise// Silke Koppermann: Paragraph 218 aktuell// Eveline Linke: Care oder Computer// Harold James: Faschismus in unserer Zeit// Sebastian Gerhardt: Präsidentschaftswahl und US-Haushaltsstreit// Jürgen Bönig: Nachhaltig zerstören// Kai Eicker-Wolf: Ausgebremst – das bevorstehende Ende der Schuldenbremse// Philipp Möller: Heizungskosten und Wärmewende// Reinhard Noffke: Gebäudeheizung und Energiepolitik in Deutschland// Sebastian Gerhardt: Rüstungsausgaben – Militärausgaben – Kriegswirtschaft// Georg Fülberth: Kapitalismus 2.0// André Geicke: 2010 bis 2020 – ein Jahrzehnt des Protests (zu Vincent Bevins: If we burn)// Ilse Henckel: Made in Japan. Godzilla – Monument der Filmgeschichte, Naturwunder.

Lunapark21 macht weiter

Liebe ehemalige Abonnent:innen, Unterstützende und Lunapark21-Interessierte,

Lunapark21 soll wieder erscheinen.

Das Heft Nr. 62 vom Sommer vergangenen Jahres war unserem verstorbenen Chefredakteur Winfried Wolf gewidmet. Sein Tod hatte uns – seine redaktionell Mitarbeitenden – bestürzt und entmutigt. Eine weitere Herausgabe der Lunapark21 konnten wir uns ohne Winnies Energie, ohne seine wissenschaftliche Kompetenz, ohne seine zahlreichen Kontakte und seine organisatorische Arbeit nicht vorstellen.

Mit Nummer 62 war Schluss. – Zunächst.

Im Juli fand in Stuttgart mit rund 200 Gästen die Trauerfeier für Winnie statt. Die hohe Wertschätzung, die dort für seine Lunapark21 bekundet wurde, hat uns überrascht wiewohl gefreut. „Ihr müsst weitermachen“, wurden wir ein ums andere Mal aufgefordert.

Das hat uns im Nachhinein zu denken gegeben. Die Bedeutung, die ihre Leser:innenschaft der Lunapark21 beimaß, hatten wir offenbar unterschätzt. So verabredeten wir für November 2023 in Berlin ein Treffen der bisherigen Redaktionsmitglieder und einigen Unterstützenden, um abzuklären, ob eine Weiterarbeit eventuell möglich sei. Die Debatte stimmte optimistisch, vor allem, da mehrere Personen bereit waren, bei der Herstellung einer vierteljährlichen Zeitschrift verantwortlich mitzuarbeiten. – Wir beschlossen, es zu versuchen.

Die Ankündigung eines möglichen Neustarts im weiteren Kreis fand eindrückliche Resonanz:

„Toll, dass Ihr das wieder aufnehmt.

 „Nix wie los! 

„Freut mich, dass Lunapark 21 aufrecht erhalten bleibt .

.„Glückwunsch zu Eurem Mut! Diese Zeiten brauchen Lunapark.

„Ich vermute, dass Eure Initiative ganz im Sinne von Winnie gewesen wäre,

„Freue mich sehr über eure Initiative und werde die Lunapark21 natürlich gern wieder abonnieren.

„Klasse, dass ihr es zusammen wieder anpackt.

„Das sind richtig erfreuliche Informationen für dieses Frühjahr! Vielen Dank für Eure Bereitschaft.

„Großartig!, dass ihr weiter machen wollt. Es war/ist eine wichtige Zeitschrift.

„Ihr wollt also weitermachen? Nur zu!

Wir bringen also eine Nummer 63 raus. Und da wir nicht das Geld haben, eine große Werbekampagne zu machen, werden wir das neue Heft im Kreis bisheriger Abonnent:innen und Interessierten, zu denen wir Kontakt haben, zur begutachtenden Lektüre versenden mit der Bitte:

– den Heftpreis bei Gefallen zu erstatten,

– das Heft bei Gefallen im Bekanntenkreis zu bewerben,

– die Lunapark21 sogar zu abonnieren oder wieder zu abonnieren.

Eine Ausgabe können wir finanzieren. Ob Lunapark21 danach weiter erscheint, hängt von Ihren und Euren Reaktionen ab.

Du willst / Sie wollen unter den ersten Unterstützer:innen eines Neuanfangs dabei sein und das Heft 63 bestellen? Teilen Sie uns ihre Postanschrift unter abo@lunapark21.com mit und wir halten Sie auf dem Laufenden!

„Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie“ wird weiterhin ein Magazin sein, das den Zielen verpflichtet ist, Wirtschaft verständlich zu erklären, unterschiedliche Sichtweisen im Spektrum Kapitalismus-kritischer, humanistischer, demokratisch-antiautoritärer Positionen abbilden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Heino Berg, Jürgen Bönig, André Geicke, Sebastian Gerhardt, Jürgen Hahn-Schröder, Joachim Römer, Susanne Rohland

Inhalt Abschlußheft 62

erscheint am 10. Juli 23

Heftseite/Titel/AutorIn/Online-Datum

3 · Editorial · André Geicke und Joachim Römer · 10.7.23

globaler lunapark

6 · Eingeblättert in den Alltag des systematischen Wahnsinns · 12.7.23

quartalslüge II/MMXXIII

8 · „Nachhaltigkeit“ · 14.7.23

welt & bild

9 · Fotografien von Barbara Straube · 16.7.23

welt & wirtschaft

12 · Schwächelnde Banken · Lucas Zeise · 18.7.23

14 · Credit Suisse · Jürgen Hahn-Schröder · 20.7.23

15 · Enttäuschung: Modern Monetary Theory · Sebastian Gerhardt · 22.7.23

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Inhalt LP21 Bahn-Extra

“Klimabahn statt Betonbahn”

03  · Editorial  ·  Winfried Wolf

04  · Zur Konferenz „Klimabahn statt Betonbahn“: enge Zusammenarbeit der Bahn-Initiativen · 

Andreas Müller-Goldenstedt

06 · “Green Jobs” müssen auch “good jobs” sein ·  Julia Friedrich.

07  · Der Klimanotstand, das Versagen von Politik und Bahn und die Notwendigkeit einer Klimabahn · Winfried Wolf

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Inhalt Heft 57: “Schon wieder Krieg!”

Vertrieb ab 17.3.22

3 Editorial – Winfried Wolf – 17.3.22

6 Meldungen aus dem Alltag des systematischen Wahnsinns – 22.3.22

quartalslüge I/MMXXII

8 „Erster Angriffskrieg in Europa seit 1945“ – 19.3.22

kolumne winfried wolf

10 Der Kreml-Krieg in der Ukraine. Die Sieger: US-Regierung, US-Konzerne, fossile Wirtschaft – 24.3.22

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Zum Heft 56 “Profit oder Klima”

Inhaltsverzeichnis

globaler lunapark
6 Meldungen aus dem Alltag des systematischen Wahnsinns/ 18.12.21

quartalslüge IV/MMXXI
8 „Eine vierte Welle? Wir haben uns halt geirrt!“ / 15.12.21

10 kolumne winfried wolf: Das Totalversagen der Pandemiepolitik & ihre Ursachen / 11.1.22

heim + garten
12 SchotterGärtenJürgen Bönig / 19.12.21

corona + wirtschaft
15 Die vierte Welle weltweit Winfried Wolf / 24.12.21

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Zum Heft 55

Liebe Leserin, lieber Leser,

man wird nicht umhin kommen, die Wahl zum Deutschen Bundestag insoweit als Erfolg anzuerkennen, als die Zahl der Abgeordneten um 26 gestiegen ist. Deutschland (83,1 Millionen Menschen) liegt mit 735 Sitzen zwar noch deutlich hinter den 3000 Mitgliedern des Nationalen Volkskongresses der VR China (1400 Millionen Menschen). Weltweit belegen wir jedoch den zweiten Platz und stecken inzwischen selbst das Europäische Parlament mit seinen 705 Mitgliedern (448 Millionen Menschen) in die Tasche.

Um das Ergebnis der Stimmabgabe würdigen zu können, haben wir den Redaktionsschluss um eine Woche verschoben. Eine Einschätzung der Wahl vom 26. September auf Seite 10.

Der Abtritt von Angela Merkel könnte einen Epochenwandel markieren. Doch mit Prognosen wollen wir vorsichtig sein und blicken stattdessen zurück auf vier Legislaturperioden unter dieser Kanzlerin. ›Deutschland unter Merkel‹, ›Europa unter Merkel‹ sind Schwerpunktthema dieser Ausgabe, ab Seite 12.

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Zum Heft 54

Liebe Leserin, lieber Leser,

zunehmend finden sich Beispiele für den Zusammenhang zwischen der drohenden Klimakatastrophe und den neuesten Technologien der kapitalistischen Fertigung. Seit März wird in Teilen von Taiwan das Wasser rationiert; es herrscht die schlimmste Dürre seit einem halben Jahrhundert. Dass die Menschen dann oft stundenlang oder sogar einen Tag lang kein frisches Wasser erhalten, wäre wohl für die Weltmedien kaum der Rede wert. Was die Dürre jedoch zu einer heißen Angelegenheit macht, ist die Chipindustrie auf der Insel. Firmen wie TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing) und Globalwafers kontrollieren über die Hälfte des Weltmarktes der spezialisierten Auftragsfertigung für die Chipproduktion. Dafür wird hochreines Wasser benötigt, um die nur noch wenige Nanometer kleinen Strukturen der Halbleiter zu reinigen. Allein TSMC benötigt pro Tag 150.000 Tonnen Wasser. Die Firma kauft bereits „lastwagenweise Wasser aus dem etwas regnerischen Norden der Inse l“, so ein Bericht in der Neuen Züricher Zeitung vom 21. Mai 2021, wobei die konservative Zeitung offen bekennt: „Wassermangel und Stromausfälle hängen miteinander zusammen. Sie ereignen sich vor dem Hintergrund des Klimawandels, was für Taiwan – und für die Weltwirtschaft – in den kommenden Jahren Ungutes erahnen lässt.“

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