Ein Documenta-Besuch
Das Werk sei „auf politischen Druck hin“ abgehängt worden, kritisierte Documenta-Forums-Chef Jörg Sperling den Schritt. Es gehe in dieser Debatte um Politik, nicht um Kunst. Das Bild sei eine Karikatur und seiner Meinung nach von der Kunstfreiheit gedeckt. „Die Kunst hat ein Thema aufgebracht, das außerhalb der Kunst liegt: das Verhältnis von Palästinensern und Israelis. Dieses Problem kann die Kunst nicht lösen, das kann auch die Documenta nicht lösen.“
Forderungen, die ausgestellten Kunstwerke hätten vorab überprüft werden müssen, lehnte Sperling kategorisch ab. „Das wäre Zensur.“ Angesichts der Menge der ausgestellten Objekte an mehr als 30 Orten sei das zum einen nicht leistbar. Zum anderen widerspreche es der Idee der Documenta. Zwei Tage nach seiner Stellungnahme musste Sperling den Vorsitz des Documenta-Forums, dem 1972 gegründeten Freundeskreis der Documenta, abgeben.