Documenta fifteen

Kunstkollektive, vorwiegend aus dem globalen Süden, stellten während der 100 Tage documenta in Kassel ihre Sicht auf die großen Krisen und Probleme der Welt aus und zur Diskussion. Mehrere Menschen aus dem Umfeld der Lunapark21-Redaktion fuhren nach Kassel, wie ca. 750.000 andere, schauten, lasen, diskutierten und ließen sich auf die vielfältigen Sichtweisen der beteiligten Künstler:innen ein. Wir geben hier eine kleine Auswahl der bei unseren Documenta-Besuchen entstandenen Fotos wieder.

Joachim Römer

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… eigentlich…

… sollte das Spezial dieses Lunaparks sich mit Tempowahn und dringend notwendigen Tempolimits beschäftigen. Das Cover war schon entworfen. Dann der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine. Das für uns Unvorstellbare marschierte auch in unser Heft ein. Das neue Titel-Motiv klauten wir von einem Plakat, dass die SAV (Sozialistische Alternative Voran) 2014, nach der russischen Annexion der Krim durch Russland, in vielen deutschen Städten klebte. Danke fürs Kleben und Klauenlassen! +++ „Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit“. Der Satz wird Hiram Warren Johnson – 1866 bis1945 – zugeschrieben. Er war von 1911 bis 1917 Gouverneur von Kalifornien und galt als progressiv. Lange vor dem ersten Schuss haben, wie in jedem Krieg, die Kriegspropaganda-Abteilungen die Lufthohheit über die veröffentlichte Meinung übernommen. Traue keinem der über die Bildschirme und durch den Blätterwald huschenden Bilder. +++

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Durchaus Pioniergeist

Welche Gründe gab es für das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei 1961?

Ein Gespräch über das Anwerbeabkommen der BRD mit der Türkei vor 60 Jahren

Kutlu Yurtseven: Das erste Anwerbeabkommen hatte die Bundesrepublik 1955 mit Italien geschlossen, beide Länder waren Mitglied der Montanunion, dem Vorläufer der Europäischen Gemeinschaft.

Peter Bach: Ausgerechnet Deutschland, das im Zweiten Weltkrieg halb Europa in Schutt und Asche gelegt hatte, sammelte wieder ausländische Arbeitskräfte ein. Fünf Millionen deutsche Soldaten waren im Krieg gefallen, junge Männer, die den Kern einer neuen „Armee“ von Industriearbeitern hätten stellen können. Dann wurde 1961 die Mauer gebaut. Damit wurde der Zuzug von jährlich Hundertausenden Arbeitskräften abgeschnitten.

Drittens: Mit der Wiederbewaffnung der BRD ab 1956 wurden 260.000 junge Männer für die Bundeswehr gebraucht.

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