LunArt Portraits: Peter Lenk


Peter Lenk lebt in Bodman am Bodensee. Er ist Künstler und Bildhauer. In Bodman entstanden mit Hilfe seiner Frau Bettina seine genehmigten und ungenehmigten Skulpturen. U.a. die 12 Tonnen schweren „Schwäbischen Floßfahrer“ für den Berliner Ku’damm. Die hochgestelzten „Mauerkieker“ für den Berliner Checkpoint Charlie. Das Triptychon „Ludwigs Erbe“ in Ludwigshafen am Bodensee, als Teil desselben eine Gruppe „Global Players“ – die Kanzlerin hält dabei erkenntlich Edmund Stoiber die Stange. In Überlingen ein Brunnen mit einem „Bodenseereiter“ – gut erkennbar der in dem Ort lebende Schriftsteller Martin Walser, offensichtlich bei einem (revisionistischen?) „Ritt über den Bodensee“. Ein Verteidigungsminister Rudolf Scharping auf dem U-20-Boot im schwäbischen Städtchen Stockach selbst mit erkennbarer Erektion.

Die bis zum heutigen Tag berühmteste Lenk-Skulptur ist die 10 m hohe, 18 Tonnen leichte Statue „Imperia“, die 1993 in einer Nacht- und-Nebel-Aktion auf dem Pegelturm im Konstanzer Hafen platziert wurde. Sie wurde in kurzer Zeit zu einem Wahrzeichen der Stadt. Gibt man bei Google die Wortfolge ein „Berühmte Statuen der Welt“, dann werden einem in dieser Reihenfolge genannt: Die Freiheitsstatue in New York, „Cristo Redentor“, Christus der Erlöser, in Rio, eine Zhongyuan-Buddha-Statue in der chinesischen Provinz Henan und … die „Imperia“ in Konstanz. Wipikedia: „Peter Lenk entnahm das […] Vorbild für die Statue einer Erzählung von Honoré de Balzac. In seiner Erzählung „La belle Impéria“ (1832–1837) ist die schöne Imperia eine Kurtisane, die während des Konstanzer Konzils sich hier aufhielt. Imperia ist die Geliebte von Kardinälen und Würdenträgern und entpuppt sich als heimliche Herrscherin des Konzils.“

Als am 5. Mai 2018 Lenks Skulptur „Das Narrenschiff“ in Bodman enthüllt wurde (siehe innere vordere Umschlagseite U2), stellte Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) das Kunstwerk in den Zusammenhang von Lenks langjährigem Engagement gegen die Autogesellschaft: „Vor 25 Jahren errichtete Peter Lenk der deutschen Automobilgesellschaft ein erstes Denkmal: der Konstanzer Triumphbogen in der Laube. Eine unbekannte Nackte, mehrere männliche Erdferkel, vor allem aber der bereits damals wegen der Dieselabgase leidende Gasmasken-Engel zeigten die Folgen unserer Autogesellschaft. […] Mit dem heutigen Kunstwerk geht Peter Lenk in seiner Analyse und Kritik weiter: Das Narrenschiff zu Bodman zeigt uns schonungslos die wahren Machtverhältnisse in der Autorepublik Deutschland. Die Narren sind das Volk. Und die auf dem Vorderdeck tanzenden Auto-Bosse Zetsche, Winterkorn und Stadler zeigen sich fröhlich und selbstbewusst mit den Insignien der Macht.“ (Die vollständige Rede von P. Resch ist wiedergegeben in: Kontext – https://www.kontextwochenzeitung.de/fileadmin/content/kontext_wochenzeitung/dateien/371/Das_Narrenschiff_zu_Bodman_-_Rede_Resch_6.5.2018.pdf )

Buchveröffentlichungen u.a.: Peter Lenk und Helmut Weidhase, Imperia. Konstanzer Hafenfigur (1997) // Peter Lenk, Berliner Rodeo (2004) // Peter Lenk, Skulpturen – Bilder, Briefe, Kommentare (2010).