„Formel E – Scheiss-Idee“

Formel-E-Rennen in der Hauptstadt der Schweiz

Rad an Rad, Sattel an Sattel, kreuz und quer verteilt standen wir nun da. Die Sonne schien auf den Bundesplatz in Bern, der von Menschen mit ihren Fahrrädern, Inline-Skates oder sonstigen Fahrzeugen bevölkert war. Die Medien sollten später von ungefähr tausend Teilnehmenden schreiben. Die Stimmung war energiegeladen und positiv, wir waren erfreut, dass so viele Menschen ihren Unmut auf die Straße tragen wollten. An vielen Fahrrädern flatterten die roten Fahnen, die in den letzten Wochen zum sichtbaren Zeichen des Protestes wurden. „Formel-E ade“ stand darauf. An diesem Donnerstagabend [dem 19. Juni] wollten wir mit einer Fahrrad-Demo den Widerstand gegen das bevorstehende Rennen der Formel-E in Bern laut werden lassen.

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Krank durch Pestizide – was nun?

Für jene, die Pestizide nutzen, ist dies oftmals eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens. Aber ihre Existenz kann auch durch die berufsbedingte Gefährdung ihrer Gesundheit (und damit Arbeitsfähigkeit) bedroht werden. In Deutschland ist der Weg zur Anerkennung einer Berufskrankheit durch Pestizide steinig und selten von Erfolg gekrönt.

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Die Mobilisierung des Ressentiments gegen die Grundlagen der Luftreinhaltung

Wie alles begann

Alles begann im September 2015 mit Meldungen aus den USA, nach denen die US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) dem Volkswagen-Konzern vorwarf, seine großmäulig als „CLEAN DIESEL“ beworbenen Dieselmotoren verfehlten im Realbetrieb die zulässigen Abgas-Grenzwerte für Stickoxide (NOx) um ein Vielfaches.

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Dieselmotoremissionen (DME) – eine Gesundheitsgefahr für LKW- und Busfahrer

Emissionen aus Dieselmotoren sind nur scheinbar weniger geworden. Die Partikelfilter halten zwar dicke und mitteldicke Partikel zurück, nicht aber die ultrafeinen Partikel. Diese sind kaum oder nur mit großem Aufwand messbar, aber sie werden inhaliert und gehen in die Blutbahn. Die Partikel transportieren Verbrennungsprodukte, insbesondere Polyzyklische Aromaten (PAK). Hinzu kommen die Stickoxide, die das menschliche Lungengewebe angreifen. Überdies gelangen auch Stickoxide in den Körper und werden teilweise mit den PAK in Nitroaromate und – durch die körpereigenen Reduktionsenzyme – in aromatische Amine umgesetzt. Schon PAK allein sind krebserzeugend und erhöhen das Lungenkrebsrisiko. Aromatische Amine machen Harnblasenkrebs.

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Wachstum

Menschen, Tiere, Pflanzen wachsen – sie werden größer, differenzieren sich aus, verändern ihre Gestalt, weil sie leben und sich entwickeln.

Ein Unternehmen, eine Volkswirtschaft, die Wirtschaft wächst auch – sie tut das nur nicht aus den gleichen Notwendigkeiten wie Flora, Fauna, Lebewesen. Wenn wir den Teil der menschlichen Aktivitäten betrachten, den wir Wirtschaft nennen, wird beim Wachsen die Zahl der Produkte größer, die darauf in der Summe verwendete Arbeitszeit mehr und der Wert der Waren steigt.

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Gezielter Verschleiß der Arbeitskraft – staatlich gefördert

Die vier Hartz-Gesetze – erweiterte Leiharbeit, Teilzeit/Minijobs, gekürztes Arbeitslosengeld, Disziplinierung der Arbeitslosen – waren nur der Anfang. Die Verbilligung, Flexibilisierung, Ausbeutung und verrechtlichte Entrechtung der abhängigen Arbeit ist seitdem vielfältig ausgeweitet worden.

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Posttaylorismus, Automation, Digitalisierung, Arbeit 4.0: Sind die Arbeitsbedingungen menschlicher geworden?

Schon der Human-Relations-Bewegung, die sich in den 1930ern als Reaktion auf die wachsende Verweigerungshaltung der Arbeiter/innen in US-amerikanischen taylorisierten Großbetrieben bildete, war es darum zu tun, die Arbeit „menschlicher“ zu gestalten – freilich immer das Ziel der Produktivitätssteigerung im Auge. Impulse der 68er-Bewegung und der Aufschwung der Klassenauseinandersetzung, beflügelt von Reformversprechen der Ära Brandt und Kreisky, schufen eine besondere Atmosphäre.

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quartalslüge IV/MMXIX

“Jetzt kommt die Verkehrswende”

In den Debatten über die erforderlichen Maßnahmen für eine konsequente Verkehrswende ist immer wieder das Argument zu hören: Ein damit geforderter Umbau der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und damit der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sei in der Zeit, die uns zur Verfügung steht, um ein weitgehend CO2-freies Wirtschaften und Kommunizieren zu ermöglichen, nicht möglich. Wobei für die Zahl der Jahre, die uns hierfür noch zur Verfügung stehen, meist einerseits eine kurze Periode von zehn Jahren für erste wegweisende Schritte – also bis 2030 – und andererseits eine Gesamtzeit, um das weitgehend CO2-freie Wirtschaften flächendeckend zu verwirklichen, von 30 Jahren – also bis 2050 – genannt werden.

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Heft 46: Körper, Krankheit & Kapital

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Thema „Gesundheit“ oder dann „Krankheit“ steht in der Regel nicht oben auf der Liste linker oder gar marxistischer Positionen und Publikationen. Auch ist es in linken Parteien meist eher ein Thema für Spezialisten. Und Lunapark21 hat sich bislang nur einmal – und dies vor fünf Jahren – ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Damals – in Heft 22 vom Sommer 2013 – näherten wir uns dem Thema eher von „außen“: Es gab Beiträge zur Weltmacht der Pharmakonzerne, zur Lage der Kliniken, in diesem Zusammenhang zur „Ökonomisierung“ der Krankenhäuser (Stichwort: Fallpauschale), zum Aufstieg der privaten Krankenhauskonzerne und zur Sorgearbeit (und der Rolle der Frauen in dieser). In diesem Heft vor fünf Jahren fand sich auch ein – kurzer, einseitiger – Artikel von Wolfgang Hien.

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Frühgeschichte der Arbeitsmedizin

Die Manufaktur „verkrüppelt den Arbeiter in eine Abnormität, indem sie sein Detailgeschick treibhausmäßig fördert durch Unterdrückung einer Welt von Trieben und Anlagen […] Die besonderen Teilarbeiten werden nicht nur unter verschiedene Individuen verteilt, sondern das Individuum selbst wird geteilt, in das automatische Triebwerk einer Teilarbeit verwandelt.“Karl Marx, Das Kapital I, S. 381 (MEW)

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