Heft 22: gesund & krank & Kapitalismus

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lunart Isabela Pacini • Kangbashi-ghost town / Reise durch Bayern editorial quartalslüge Arbeitsplätze in der Autoindustrie entscheidend? kolumne winfried wolf In den Jahrzehnten vor der Sintflut… welt & wirtschaft debatte pro & contra euro Winfried WolfDer Euro als Strangulationsinstrument Elmar AltvaterWeg mit dem Euro – und was dann? Werner RügemerDie Bundesregierung ist auch Statthalter von US-Interessen Karl Heinz RothJenseits des Währungsfetischismus – Für ein egalitäres Europa Winfried WolfEuro-Debatte – eine Zwischenbilanz soziales & gegenwehr Manfred DietenbergerTarifkonflikt im Einzelhandel lunart Stefan Mosebach • Waldschrat feminismus & ökonomie Gisela NotzSchlecker-Frauen-Genossenschaften – eine Zwischenbilanz Peter WinterEinkaufsverkehr & Dorfläden energie • umwelt • verkehr Rüdiger G.Eschede: „Die Bahn trägt die Verantwortung“. eine ungehaltene RedeUnheilvolle Symbiose: Der Lieferant des Eschede-Rads als Aufsichtsrat der Bahn Urs-Bonifaz KohlerGentechnik-Alarm Gerold SchmidtMexiko: Genmaislobby trifft auf ungeahnten Widerstand Interview mit Vandana Shiva: „Neuer Bioimperialismus“ spezial >>krankheit mit system – das system ist krank Winfried WolfPharma.Macht.Krank: Zu Struktur & Wirken der Pharma-Konzerne Daniel BehruziKliniken in Not – Ökonomisierung im Krankenhaus Daniel BehruziPrivate Krankenhauskonzerne: Kampf um die Pole Position Manfred DietenbergerKommunaler Ausverkauf: Krankenhausprivatisierungen Wolfgang HienKrank werden am System – das kapitalistische System ist krank! Rainer BalcerowiakDas Gesundheitssystem: unsozial & ineffektiv Fabian RehmKirchliche Krankenhäuser: Sonderweg als Wettbewerbsvorteil Gisela NotzSorgearbeit ist weiblich Harald WeinbergBundestagsinitiative zum Thema Pflegenotstand Carsten Becker/ Stephan Gummert/ Ulla HedemannMindestpersonalbemessung Christian BunkeBritische Regierung will staatliches Gesundheitssystem zerschlagen Daniel BehruziAttacBasisText zur Ökonomisierung des Gesundheitswesens lexikon Georg FülberthGesundheitswirtschaft geschichte & ökonomie Thomas KuczynskiMartin Luther & die Chicago Boys der subjektive faktor Dominik MüllerIndien: Angriff auf unliebsame NGOs zeit & ort Sebastian GerhardtMoskau, Weißes Haus. Eine blütenweiße Fassade seziertisch nr. 159 Georg FülberthWahlversprechen impressum / lunart portrait

Tisch 22: Faustisch

Der Tisch - Heft 22 - Faustisch

faustisch = schaulustig, vorwitzig, begierig, erwartungsvoll, gespannt, von Neugier erfüllt, indiskret, sensationslüstern

Indem der Kapitalist Geld in Waren verwandelt, die als Stoffbildner eines neuen Produkts oder als Faktoren des Arbeitsprozesses dienen, indem er ihrer toten Gegenständlichkeit lebendige Arbeitskraft einverleibt, verwandelt er Wert, vergangene, vergegenständlichte, tote Arbeit in Kapital, sich selbst verwertenden Wert, ein beseeltes Ungeheuer, das zu „arbeiten“ beginnt, „als hätt‘ es Lieb‘ im Leibe“*. Karl Marx, Das Kapital, Bd. 1, MEGA II/5, S. 144.38.-145.2.
*“…als hätt‘ es Lieb‘ im Leibe“ = abgewandeltes Zitat aus Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil.

In den Jahrzehnten vor der Sintflut. kolumne winfried wolf

Über das Prinzip der Profitmaximierung und die Logik der Wasserbaukunst
Lunapark21 – Heft 22

Am 25. Juni 2013 debattierte der Deutsche Bundestag zum Thema Hochwasser. Für die Kanzlerin Angela Merkel erlebte das Land eine „Katastrohe gewaltigen Ausmaßes“. Es habe sich, so die Medien, um ein „Jahrhunderthochwasser“ gehandelt, was wiederum, so der Deutsche Wetterdienst, durch „Jahrhundertniederschläge“ ausgelöst worden sei.

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pro&contra

Im Mai 2013 legten Heiner Flassbeck und Costas Lapavitsas die Studie „The systemic crisis of the Euro“ vor, in der die Autoren für einen kontrollierten Austritt der Euroraum-Peripheriestaaten aus dem Euro plädieren. Die Studie wurde im Auftrag der Rosa Luxemburg-Stiftung verfasst und von dieser veröffentlicht. Dies führte zu einer Neubelebung der Debatte über den Euro, die u.a. in der taz mit Beiträgen von Winfried Wolf und Elmar Altvater geführt wurde (taz vom 30.5. und 3.6.2013). Auf den folgenden sieben LP21-Seiten finden sich die Pro- und Contra-Beiträge der bereits genannten Wolf und Altvater in überarbeiteter und erweiterter Fassung, ergänzt im einen Diskussionsbeitrag von Werner Rügemer und mit einem Kommentar zur Debatte von Karl Heinz Roth.

Der Euro als Strangulationsinstrument

Sieben Thesen zur Notwendigkeit eines geordneten Ausstiegs der Peripherieländer aus dem Euro und eine Schlussfolgerung
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 22

Die aktuelle Debatte um den Euro sollte in den größeren Zusammenhang der EU selbst, also der 1996 gegründeten EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) bzw. EG (Europäische Gemeinschaft) gestellt werden. Mit diesem Rückgriff wird auch klar, dass es um mehr geht als um die Einheitswährung, die in dem größten Teil der EU inzwischen vorherrscht.

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Weg mit dem Euro – und was dann?

Elmar Altvater. Lunapark21 – Heft 22

Beim Nachdenken über Geld sind schon viele Menschen verrückt geworden, insbesondere wenn sie sich mit Geld im Plural beschäftigen mussten, mit Währungen also. Da herrschen die „kunterbuntesten und widersprechendsten Vorstellungen“. Das hat Marx von den Theorien über Geld im 19. Jahrhundert, als das Geld noch vor allem Gold war, geschrieben. In einer Welt mit Dollar, Yuan, Sonderziehungsrechten, Fränkli, Euro und weiteren etwa 160 Währungen wird die monetäre Vorstellungswelt chaotisch.

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Die Bundesregierung diktiert in der EU, ist aber auch Statthalter von US-Interessen

Werner Rügemer. Lunapark21 – Heft 22

Der Euro und die EU sind gleichermaßen gescheitert, jedenfalls wenn wir die Kriterien Volkswohlfahrt, Demokratie und Frieden anlegen. Allerdings liegen die Ursachen des Scheiterns keineswegs alleine in der EU selbst. Sowohl die fundamentalistischen Verteidiger des Euro wie auch die Befürworter des Austritts aus dem Euro verdrängen oder verkennen die Rolle der USA.

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Jenseits des Währungsfetischismus – Für ein egalitäres Europa

Kommentar zu den Beiträgen von E. Altvater, W. Rügemer und W. Wolf
Karl Heinz Roth. Lunapark21 – Heft 22

Es ehrt Winfried Wolf, dass er 1998 ein wohl begründetes Nein der PDS-Bundestagsfraktion gegen die Einführung des Euro mit durchgesetzt hat. Denn es ist in der Tat ein Unding, einer Wirtschaftsregion eine Einheitswährung zu verpassen, in der es keine standardisierten Arbeitsbedingungen, Löhne, Sozialleistungen und Fiskalpolitik gibt, von einem demokratisch begründeten politischen Integrationsprozess ganz zu schweigen.

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