Deutscher Bund und deutsche Frage: Kleindeutschland oder Großösterreich?

Ein Rückblick auf Entstehung und Entwicklung des Deutschen Reichs

Österreich hatte nicht nur einen Doppeladler als Wappen, sondern kurzzeitig auch einen Doppelkaiser: Von 1804 bis 1835 stand Franz I. dem von ihm begründeten Kaisertum Österreich vor, von 1792 bis 1806 hingegen war er als Franz II. der letzte Kaiser des „Heiligen Römischen Reichs“ (der mit dem Ende des 15. Jahrhunderts in Gebrauch gekommene Zusatz „Deutscher Nation“ bedeutete übrigens nicht, dass es auf seinem Territorium einen Frankreich vergleichbaren Nationalstaat gegeben hätte).

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Dreißig Jahre Einheitsversprechen

Auch 2019 hatten Ostlöhne nur 71 Prozent des Westniveaus

Als der am 18. Mai 1990 geschlossene Staatsvertrag über eine Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der BRD und der DDR sechs Wochen später, am 1. Juli, in Kraft trat, war das Ende der DDR besiegelt, auch wenn ihr staatspolitisches Ableben erst drei Monate später, am 3. Oktober, stattfand. Der damit verbundene Abbruch des sozialistischen Experiments war im Grunde schon unter der Regierung von Hans Modrow angekündigt worden – spätestens als dieser am 1. Februar 1990 die Losung „Deutschland einig Vaterland“ ausgab – und war im Übrigen Teil jener Kette von Ereignissen in Osteuropa, die im Frühjahr 1989 in Ungarn und Polen ihren Anfang nahm und Ende 1991 mit der Auflösung der Sowjetunion ihren Abschluss fand. Der von der ganz überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung all dieser Länder, wenn nicht begeistert begrüßte, so doch – ungeachtet der nachfolgenden „Kollateralschäden“ auf sozialem Gebiet – weitgehend wider standslos hingenommene „Systemwechsel“ war ebenfalls ein gemeinsames Charakteristikum. Rückblickend scheint das Geschehen in der DDR also dem allgemeinen Lauf der Dinge entsprochen zu haben und seine Analyse kaum problematisch zu sein.

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Die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise

Versuch einer historischen Orientierung

Die jetzige Weltwirtschaftskrise deutete sich schon an der Jahreswende 2018/19 an. Die Corona-Pandemie war lediglich Anlass zu ihrer bedeutenden Verschärfung, eine „Corona-Krise“ ist sie nicht. Die Pandemie hat nur Probleme des vor über dreißig Jahren eingeführten neoliberalen Kapitalismus ganz offen zutage treten lassen, die über kurz oder lang sowieso zu einer schweren Wirtschaftskrise geführt hätten: Das seit Jahren gepriesene vorratslose Wirtschaften ist ins Trudeln geraten (Stichwort: just-in-time-production), die globalen Lieferketten sind gerissen (Stichwort: Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer), die Substanz der Infrastrukturen ist auf Grund jahrzehntelanger Vernachlässigung und fehlender Investitionen hochgradig gefährdet (Stichwort: ungenügende Renditen).

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Symbol Deutsche Bank

Aufstiege und Niedergänge einer Institution

Die Deutsche Bank wurde vor 150 Jahren in Berlin gegründet. Obgleich das deutsche Kaiserreich Anfang 1870 noch nicht existierte, war sie von vornherein national und „cosmopolitisch“ zugleich, sollte sie doch den Missstand beheben, dass der deutsche Überseehandel seine Geschäfte weiterhin über London abwickeln musste. Aber gerade auf diesem Feld ergaben sich in der Anfangsphase durchaus Schwierigkeiten: Berlin erwies sich als ein für das „Cosmopolitische“ wenig geeigneter Standort, und so mussten rasch Filialen in Bremen und Hamburg gegründet werden; die Gründung der „German Bank of London“ erwies sich als Flop, und die Anteile mussten mit Verlust verkauft werden, in Shanghai und Yokohama errichtete Filialen wurden bald geschlossen und in Paris und New York erworbene Bankanteile wieder verkauft. Wirklich erfolgreich hingegen agierte das neue Bankinstitut im Inland, wo es als erstes privates Bankhaus in den Depositenhandel einstieg und auf diese W eise schnell zur größten Privatbank in Deutschland aufstieg.

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Aufruf der Initiative für ein egalitäres Europa

Soforthilfe für die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Gesellschaften und Mitgliedsländer der Europäischen Union!

Hier kann der Aufruf online unterzeichnet werden.

6.4.2020

In Italien, Spanien und Frankreich sind mehrere zehntausend Menschen schwer am Corona-Virus erkrankt. Ihr Überleben ist von einer gut ausgestatteten Krankenhausversorgung mit ausreichenden intensivmedizinischen Einrichtungen abhängig.

Das Gesundheits- und Krankenhauswesen dieser Länder wurde während und nach der Euro-Krise massiv eingeschränkt. Es ist infolgedessen nicht mehr in der Lage, diesen schwer erkrankten Menschen angemessen beizustehen.

Wir fordern deshalb die leitenden Instanzen der Europäischen Union, der Eurozone und die Regierungen ihrer weniger betroffenen Länder Deutschland, Niederlande und Österreich sowie des De Facto-Mitgliedslands Schweiz auf, diesen Menschen und dem um ihr Überleben kämpfenden Beschäftigten der italienischen, spanischen und französischen Krankenhäuser beizustehen.

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„Aufregend und langweilig zugleich“

Zur Debatte über die Zukunftsaussichten des Sozialismus in China

Die China-Debatte nervt mich zunehmend, ich finde sie aufregend und langweilig zugleich. Sie regt mich auf, weil das Gros der europäischen Linken sich anmaßt, darüber zu befinden, ob und wie China zum Sozialismus gelangt, obgleich ihr eigner Versuch in Osteuropa kläglich gescheitert und in Westeuropa ein solcher Versuch noch nicht einmal unternommen worden ist. Ich halte mich da an Lenin, der vor hundert Jahren meinte, dass sich die Dinge anders entwickelt haben, als es sich Marx und Engels gedacht hatten. So ist das auch heute in China.

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Warum steigen die Preise?

Die Zentralbanken und ihre Sorge um eine zu geringe Inflation

Der Wert einer Ware ist nach Marx durch den zu ihrer Reproduktion erforderlichen Arbeitsaufwand bestimmt. Sinkt dieser Arbeitsaufwand, beispielsweise durch eine Steigerung der Arbeitsproduktivität, so sinkt auch der Wert der einzelnen Ware. Ihr Preis hingegen ist, ebenfalls nach Marx, der Geldausdruck ihres Werts. Die Preise können seiner Meinung nach zwar infolge eines veränderten Verhältnisses von Angebot und Nachfrage schwanken, aber das Gravitationszentrum, um das sie schwanken, bleibt der Wert. Im Idealfall, wenn Angebot und Nachfrage übereinstimmen, ist der Preis der exakte Geldausdruck des Werts, und wenn die Arbeitsproduktivität steigt, fallen die Preise. So weit die Theorie.

Ein Blick in die historische Statistik zeigt, dass seit Marxens Zeiten die Preise enorm gestiegen sind, beispielsweise der Goldpreis in London von 1865 bis August 2019 von 4,24 Pfund Sterling auf 1245,57 Pfund, also auf fast das Dreihundertfache, und im selben Zeitraum die allgemeinen Warenpreise in Großbritannien auf immerhin knapp das 94fache.1 Den daraus zu ziehenden Schluss jedoch, dass die allgemeine Arbeitsproduktivität auf ein Hundertstel gesunken sei, die spezielle in der Goldproduktion gar auf ein Dreihundertstel, wird wohl niemand für richtig befinden. Ist also die Marx’sche Arbeitswerttheorie falsch?

Marx fügte seiner Feststellung „Preis ist an sich nichts als der Geldausdruck des Werts“ die Erläuterung hinzu: „Hierzulande z. B. werden die Werte aller Waren in Goldpreisen, auf dem Kontinent dagegen hauptsächlich in Silberpreisen ausgedrückt. Der Wert von Gold und Silber wie der aller andern Waren wird reguliert von dem zu ihrer Erlangung notwendigen Arbeitsquantum.“2 Diese prononcierte Aussage, die seine außerordentlich verwickelte Darstellung der verschiedenen Wertformen im Kapital-Band I auf den Punkt bringt, entzieht all jenen Diskussionen den Boden, die davon ausgehen, dass Marx im ersten Band lediglich eine Werttheorie entwickelt habe, der erst im dritten Band eine Preistheorie folgen sollte (an der er gescheitert sei).

Mithin ging Marx davon aus, dass Geld in Gestalt von Gold- oder Silbermünzen Produkt gesellschaftlicher Arbeit ist, die in Arbeitszeit gemessen wird, also selbst einen bestimmten Wert hat. Allerdings bemerkte er schon damals, dass Gold „in dieser Funktion durch relativ wertlose Papierzettel ersetzt werden kann“.3 Das Geld, mit dem heute eingekauft wird, das Papiergeld, aber auch das „Plastikgeld“ (Bank- bzw. Kreditkarten) und erst recht das „virtuelle Geld“, mit dem die bestellte Ware beim Online Banking bezahlt wird, sie alle symbolisieren daher einen Wert, der mit dem Arbeitsaufwand zu ihrer Herstellung nichts zu tun hat: Die Herstellung eines Fünfhundert-Euro-Scheins kostet nicht mehr als die eines Fünf-Euro-Scheins, und der Preis, der für den Erwerb einer Kreditkarte gezahlt werden muss, hängt nicht davon ab, ob mit ihr Einkäufe von zwanzig Euro „bezahlt“ werden oder Einkäufe von zwanzigtausend Euro.

So betrachtet, ist auch voll verständlich, dass die „relativ wertlosen Papierzettel“ nahezu beliebig vermehrt werden können, um anschließend, wenn die darin ausgedrückten Preise allzu stark gestiegen sind, auf den Zetteln ein paar Nullen wegzustreichen; die deutsche Hyperinflation von 1923 und ihr mit der Streichung von neun Nullen angezeigtes Ende ist wohl das instruktivste Beispiel, aber auch die seit 1990 vorgenommenen Streichungen von drei bis sechs Nullen in Polen, der Türkei, Russland, Argentinien usw. waren bemerkenswert.

Bleibt die Frage, was das Spiel mit den Papierzetteln bewirkt, welchen Sinn diese „Schöpfung aus dem Nichts“ hat, warum diejenigen, die viel Geld und zudem in der Wirtschaft das Sagen haben, nichts dagegen unternehmen. Die Antwort ist ebenso einfach wie sie unverständlich ist für die meisten, die nur wenig Geld haben: Das eigene Geld interessiert wirklich Reiche kaum. Sie reagieren, vielleicht nicht in der Öffentlichkeit, aber im trauten Kreis genauso wie der russische Oligarch Oleg Deripaska, der in der Finanzkrise von 2008 neunzig Prozent seines Geldvermögens, etwa 25 Milliarden US-Dollar, verlor, und im Interview meinte: Es ist doch nur Geld… Recht hatte er, denn sein Realvermögen – die ihm gehörenden Fabriken, Bergbauunternehmen, Elektrizitätswerke usw. – blieb ihm ja erhalten, und das ist das Entscheidende für den Kapitalisten, nicht das eigene Geld.

Das Geld der anderen dagegen, das ist interessant, denn „die anderen“, das sind die, die die im Unternehmen produzierten Waren und Dienstleistungen kaufen. Ob sie über das Geld wirklich verfügen oder es sich auf dem Wege des Kredits besorgen müssen, ist schon zweitrangig. Zweitrangig, aber keineswegs ohne Effekt: Die künstliche, durch Kreditvergabe erzeugte Erhöhung der zahlungsfähigen Nachfrage bewirkt eine erhöhte Geldmenge, und die führt bei gleichbleibender Geldumlaufgeschwindigkeit nahezu automatisch zu steigenden Preisen.

Zu Marx’ Zeiten war die Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes durch die Preissumme der Waren und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes bestimmt.4 Heutzutage, da Geld „aus dem Nichts erschaffen“ werden kann, ist es umgekehrt: Die Preissumme der Waren ist durch die Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes und dessen Umlaufgeschwindigkeit bestimmt. Das durch Kreditvergabe erzeugte Anwachsen der Geldmenge hat die steigenden Preise zur Folge. Steigen die Preise nicht mehr, ist – von durch exorbitanten technischen Fortschritt bewirktem Preisverfall abgesehen – Gefahr im Verzug, denn schon ein Gleichbleiben der Preise deutet auf eine nachlassende Kreditvergabe hin, die eine Abschwächung der kreditierten Konjunktur zur Folge haben kann. Und umgekehrt in der Phase einer Überhitzung der Konjunktur: Nicht nur steigt die kreditierte Geldmenge enorm, auch ihre Umlaufgeschwindigkeit erhöht sich, was die Preise zwangsläufig noch weiter st eigen lässt.

Daraus resultiert, dass die Konjunkturforschungsinstitute mit besonderer Sorgfalt die Bewegung der Preise beobachten. Zurzeit sind sie besorgt, dass die Inflation in Europa so gering ist, und meinen, dass sie wieder auf zwei Prozent pro Jahr steigen müsse. Dass bei der gegenwärtigen Nullzinspolitik diejenigen, die ihre kleinen Ersparnisse auf der Bank zu liegen haben, damit Jahr für Jahr zwei Prozent Verlust zu verbuchen haben, stört die Forschungsinstitute offenbar nicht, denn zur Behebung dieses „Kollateralschadens“ genügt es ja, den Geschädigten im Bedarfsfalle neue Kredite auszureichen.

Allerdings zeigt die Geschichte auch, dass die Wege kreditierter Konjunktur nur eine begrenzte Reichweite haben, ganz einfach deshalb, weil die ausgereichten Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden können. Dem kann zwar durch weitere Kreditaufnahme entgegengewirkt werden, womit aber früher oder später die sogenannte Konjunkturüberhitzung beginnt, die dann meistens im Krach endet: Die regelmäßig wiederkehrenden Finanzkrisen zeigen, dass die nur scheinbare Abkoppelung von der materiellen Produktion (der sog. Realwirtschaft) nichts daran ändert, dass es realwirtschaftliche Vorgänge sind, die die Eigentümer auch der ausgeklügeltsten Finanzprodukte aus ihren Wolkenkuckucksheimen wieder auf den harten Boden der Realität zurückschleudern, erst recht natürlich die Besitzer auf Kredit gekaufter Eigenheime, die in Wahrheit der kreditierenden Bank gehören. Das hat, sicherlich nicht zum letzten Male, die Finanzkrise von 2007 sehr nachdrücklich demo nstriert.

Thomas Kuczynski lebt und arbeitet in Berlin

Anmerkungen:

1 Zu den konkreten Daten vgl. http://www.measuringworth.com sowie https://www.gold.de/kurse/goldpreis/britische-pfund/ (konsultiert am 16. 8. 2019).

2 Karl Marx: Lohn, Preis und Profit. In: Marx-Engels-Werke, Bd. 16, S. 127. – In der von mir 2015 im Hamburger LAIKA-Verlag herausgegebenen kommentierten Einzelausgabe S. 76.

3 Karl Marx: Das Kapital, Bd. 1. In: Marx-Engels-Werke, Bd. 23, S. 140/41. – In meiner 2017 im Hamburger VSA: Verlag erschienenen Neuen Textausgabe S. 96.

4 Vgl. ebenda, S. 133 bzw. S. 89.

Maschinen für Rosinen

Die andere Seite der “Berlin-Blockade”

Im vorigen Monat wurde in Deutschland und besonders in Berlin mit großem Aufwand der siebzigste Jahrestag des Endes der sogenannten Berlin-Blockade gefeiert. Für die heute wieder über ganz Deutschland Herrschenden wahrlich ein Anlass zu freudiger Erinnerung, denn damit ging „die erste Schlacht des Kalten Krieges” (Egon Bahr) für die Sowjetunion verloren. In der Feierlaune wurden allerdings wesentliche Vorgänge entweder gänzlich ignoriert oder völlig verzerrt dargestellt. Hier ist einiges nachzutragen und richtigzustellen.

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Und nun ein chinesisches Jahrhundert?

Ein etwas skeptischerer Blick in die Zukunft

Die Wirtschaftspresse hierzulande klingt besorgt: Die Wachstumsrate des chinesischen Bruttosozialprodukts wird voraussichtlich das dritte Mal in Folge fallen – von 6,8 Prozent (2017) über 6,6 Prozent (2018) auf 6,4 Prozent (2019). Das sind zwar alles Zuwächse, von denen der Westen seit Jahrzehnten nur noch träumen kann, aber – man gibt sich beunruhigt. Nicht ganz zu Unrecht, denn China ist zu einem der wichtigsten Handelspartner des Westens geworden: Wenn die Konjunktur dort “schwächelt”, geht es den Exporteuren hier schlechter. Wurde früher gesagt: „Wenn die USA niesen, bekommt der Rest der Welt Schnupfen“, so gilt das heute offenbar für China. In der Tat, das amerikanische, präziser: das US-amerikanische Jahrhundert ist zu Ende.

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„Mir ging es darum, das Werk endlich auf dem Stand zu präsentieren, den Marx selbst fixiert hatte“

Ein Gespräch mit Thomas Kuczynski, dem Herausgeber der neuen Textausgabe von Karl Marx, Das Kapital

Ende 2017 erschien im Verlag VSA, Hamburg, „Karl Marx Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie – Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals“ in Form einer „Neuen Textausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Thomas Kuczynski“. In weniger als einem halben Jahr war die erste Auflage vergriffen, eine zweite befindet sich im Verkauf. Das macht deutlich: Das Interesse an der „Neuen Textausgabe“ ist groß. Gleichzeitig gab es aber auch kritische Stimmen, die den enormen Aufwand, den Thomas Kuczynski als Herausgeber und Bearbeiter dieses Werkes zu leisten hatte, hinterfragten: Reichen die „Blauen Bände“, die Marx-Engels-Werke (MEW), und die hochwissenschaftliche MEGA nicht? Warum brauchen wir eine „Neue Textausgabe“? Warum wird in ein solches Projekt ein Jahrzehnt Arbeit eines Wissenschaftlers „investiert“?

Lunapark21 stellte diese Fragen demjenigen, der diese gewaltige Leistung selbst bewerkstelligte: Thomas Kuczynski, der im Übrigen seit der ersten Ausgabe von Lunapark21 im Rahmen der Rubrik „Geschichte und Ökonomie“ in dieser Zeitschrift präsent ist.

Thomas K. wurde von Jürgen Bönig, Autor des 2017 erschienenen Buchs „Karl Marx in Hamburg“ und Mitglied der LP21-Redaktion, interviewt.

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