Aufstiege und Niedergänge einer Institution
Die Deutsche Bank wurde vor 150 Jahren in Berlin gegründet. Obgleich das deutsche Kaiserreich Anfang 1870 noch nicht existierte, war sie von vornherein national und „cosmopolitisch“ zugleich, sollte sie doch den Missstand beheben, dass der deutsche Überseehandel seine Geschäfte weiterhin über London abwickeln musste. Aber gerade auf diesem Feld ergaben sich in der Anfangsphase durchaus Schwierigkeiten: Berlin erwies sich als ein für das „Cosmopolitische“ wenig geeigneter Standort, und so mussten rasch Filialen in Bremen und Hamburg gegründet werden; die Gründung der „German Bank of London“ erwies sich als Flop, und die Anteile mussten mit Verlust verkauft werden, in Shanghai und Yokohama errichtete Filialen wurden bald geschlossen und in Paris und New York erworbene Bankanteile wieder verkauft. Wirklich erfolgreich hingegen agierte das neue Bankinstitut im Inland, wo es als erstes privates Bankhaus in den Depositenhandel einstieg und auf diese W eise schnell zur größten Privatbank in Deutschland aufstieg.