Quellen kapitalistischer Akkumulation

Bemerkung zu den Untergriffen von Christel Buchinger in Lunapark Nr. 33

In der Lunapark-Redaktion haben wir länger darüber diskutiert, ob ein Beitrag des US-amerikanischen Historikers Jason Moore über nicht bezahlte Quellen kapitalistischer Akkumulation ins Blatt soll oder nicht. Die Debatte darüber verlief entlang der Differenz, ob und inwieweit bezahlte Lohnarbeit als einzige Kategorie entfremdbarer, also ausbeutbarer Quelle von Kapital vernutzt werden kann. Den geläufigen unterschiedlichen Definitionen von Arbeit (bezahlt oder unbezahlt)

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Verschubmasse Flüchtling: Ungarn zwischen den Fronten

Aus: LunaPark21 – Heft 31

Dass Krieg neben Tod, Elend und Zerstörung sozioökonomisch betrachtet auch eine Mobilisierung von Massen bedeutet, braucht in einer „Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie“ nicht näher ausgeführt zu werden. Zuletzt erlebte Europa eine solche Mobilisierung Mitte der 1990er Jahre, als hunderttausende Menschen aus Bosnien aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die bis zu diesem Zeitpunkt seit 1918 schrumpfende Stadt Wien nutzte dies und pickte sich aus den zwangsweise Mobilisierten die flexibelsten, sprich: wirtschaftlich brauchbare Menschen heraus. Seitdem wächst Wien in Richtung einer Zwei-Millionen-Stadt.

Das Mäntelchen der Humanität überdeckte den Konkurrenzkampf, in dem sich die

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Soziale Explosion nach ökonomischem Niedergang: Baltimore 2015

Hannes Hofbauer in Lunapark21 – Heft 30

Im Park neben der St. Vincent de Paul-Kirche, nördlich des Hafens gelegen, logieren geschätzt 40 bis 60 Obdachlose; Hautfarbe: schwarz, Geschlecht: männlich. „Ohne den Schutz der Kirche wären wir hier schon längst vertrieben“, erzählt uns ein zahnloser junger Mann bereitwillig. Zwei Säcke oder Tragetaschen darf jeder hier laut ungeschriebenem Gesetz als persönliches Hab und Gut in die damit bereits stark übernutzte kleine Parkfläche mitnehmen, meint unser Informant und deutet auf ein Fleckchen Erde, auf dem sich sechs, sieben Plastikbeutel mit Kleidung, Decken und Vorräten stapeln. Dieser Kollege und Leidensgenosse, will er mit der Geste sagen, hält sich nicht an die Regeln.

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Vom Investitionsschutz zum transatlantischen Freihandelsabkommen

50 Jahre Tradition
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 28

TTIP ist, was es ist. Beispielsweise ein „heimlicher Staatsstreich“, wie das Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 10. Mai 2014 formulierte. Prantl schrieb: „Das geplante Abkommen formuliert ein neues internationales Supergrundrecht: Das Grundrecht auf ungestörte Investitionsausübung“. Allerdings, so Hannes Hofbauer im folgenden Beitrag, gibt es längst Tausende Abkommen, die dieses Investoren-Grundrecht grundsätzlich über Verfassungen und Menschenrechtskonvention stellen. TTIP soll hier gewissermaßen eine Abrundung und Krönung dessen mit sich bringen, was sich auf diesem Gebiet seit 1965 bereits als freiheitlich-autokratische Kapital- und Bodenordnung herausgebildet hat.

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Obamacare

Der Gesundheitsmarkt boomt, die Kosten steigen
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 28

Der Stichtag des 15. November brachte Millionen von US-Amerikanern ins Schwitzen. Es ist Zeit, sich für das Jahr 2015 um eine passende Krankenversicherung umzusehen. Ein Blick auf die vergleichenden Angebote auf dem „Marktplatz der Versicherungen”, im Amerikanischen nur „marketplace” genannt, wird für viele nicht reichen, um sich entschließen zu können, entweder den letztjährigen Versicherungspartner beizubehalten oder ein für den eigenen Bedarf günstiger anbietendes Unternehmen zu finden.

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Gesamte Bevölkerung zahlt Tribut an Finanzzentren

Zypern ein Jahr nach dem Sündenfall
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 26

Die Nacht zum Samstag, den 16. März 2013, hat Europa verändert. Brüssels offen vorgetragene Erpressung eines seiner schwächsten Mitgliedsländer, des nicht einmal territorial gefestigten Inselstaats Zypern, hat wirtschaftliche und politische Grundlagen der Europäischen Union über Bord geworfen. Unmittelbare Kapitalinteressen obsiegten über demokratische Mindeststandards und volkswirtschaftliche Vernunft.

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„Ostpartnerschaft“ endet am Dnjestr

Das Scheitern von Brüssels neuer Erweiterungsoffensive
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 24

Das lange vorbereitete Wochenende im litauischen Vilnius endete bereits am Freitag. Tags darauf, am 30. November 2013, waren die Staats- oder Regierungschefs von 28 EU-Mitgliedern und sechs ehemaligen Sowjetrepubliken sowie die Spitzen der EU-Administration wieder in ihren jeweiligen Kapitalen gelandet. Das Ergebnis des Ostgipfels ist für Brüssel ernüchternd.

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Sozial-national oder Gulasch-faschistisch?

Ungarns Wirtschaftspolitik unter Fidesz
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 21

Fast zwei Jahre ist es her, als Viktor Orbán mit seinem Bürgerbund Fidesz im Mai 2010 die ungarischen Parlamentswahlen mit einer Zweidrittelmehrheit – einer außerhalb Bayerns europäischen Anomalie – gewinnen konnte. Wir wollen versuchen, eine Zwischenbilanz in wirtschafts- und sozialpolitischer Hinsicht zu ziehen.

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Österreichs Medien fest in deutscher Hand

Aus Lunapark21 – Heft 19

Ein durchschnittlicher österreichischer Zeitungskiosk unterscheidet sich kaum von seinem deutschen Pendant. Was die Auswahl der Medientitel anlangt, fällt einem gelernten Menschen mit österreichischem Pass gar nicht mehr auf, dass hierzulande die meisten Wochen- und Monatszeitschriften aus deutschen Häusern stammen. Diese machen sich nicht einmal die Mühe, Adaptionen für den österreichischen Markt vorzunehmen. Das hat den Vorteil, dass die interessierte Leserschaft über die deutsche Innenpolitik meistens gut informiert ist.

Dieser Zustand deutscher Medienmacht spiegelt die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes wider.

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