Im Zentrum der früheren sowjetischen Industriestadt Kirowakan (heute: Vanadsor) wuchert ein Straßenmarkt weit über das dafür vorgesehen Rinok-Gebäude hinaus. Viele LandbewohnerInnen kommen hierher, um direkt aus ihren Autos heraus Gemüse zu verkaufen; nebenan sitzen Frauen vor Holzsteigen, auf denen zwei Dutzend Bund Petersilie oder diverse Bergkräuter ausgebreitet sind. Alte Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sind nun auf Zuverdienst aus Kleinstverkäufen angewiesen, um ihr karges Auskommen zu finden. Die Jungen wiederum setzen alles daran, um wegzuziehen.
die ökonomie osteuropas heute
Urlaub am Don
Die südlichste Millionenstadt der Russländischen Föderation empfängt ihre Besucher mit zwei Gepäckslaufbändern am kleinen Flughafen. Dem aus Moskau kommenden Airbus 320 entsteigen Sonnenhungrige aus dem Norden und Arbeitsmigranten, die für zwei oder drei Wochen aus Deutschland anreisen, um den Urlaub bei daheim gebliebenen Verwandten zu verbringen. In zwei Jahren soll Rostow am Don zu einer Drehscheibe der Fußballweltmeisterschaft werden, wofür gerade ein neues Stadion am Flussufer gebaut wird.
Die Ökonomie Osteuropas heute
Pünktlich zur Vorweihnachtszeit starteten der britische Premierminister David Cameron und der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich eine Kampagne gegen Menschen aus Osteuropa, die angeblich im westlichen Europa die Sozialsysteme ausnutzen und den Steuerzahlern zur Last fallen würden.
„Ostpartnerschaft“ endet am Dnjestr
Das Scheitern von Brüssels neuer Erweiterungsoffensive
Hannes Hofbauer. Lunapark21 – Heft 24
Das lange vorbereitete Wochenende im litauischen Vilnius endete bereits am Freitag. Tags darauf, am 30. November 2013, waren die Staats- oder Regierungschefs von 28 EU-Mitgliedern und sechs ehemaligen Sowjetrepubliken sowie die Spitzen der EU-Administration wieder in ihren jeweiligen Kapitalen gelandet. Das Ergebnis des Ostgipfels ist für Brüssel ernüchternd.
Anders leben und kürzer leben
Soziale und sozialpolitische Krisen in Osteuropa
Csilla Medve. Lunapark21 – Heft 24
In Osteuropa stellt sich die Epoche seit der Wende von 1989/1991, ungeachtet der zum Teil krassen Unterschiede der verschiedenen ehemals staatssozialistischen Länder untereinander, stärker denn in Westeuropa als soziale und sozialpolitische Dauerkrise dar. Die Grundlagen dafür wurden in den ersten Jahren nach der Wende gelegt, nachdem bereits die 1980er Jahre von deutlichen Krisensymptomen geprägt waren.
Im Bann der Semiperipherie
Polen bemüht sich seit Jahrzehnten, zu den Zentren des kapitalistischen Weltsystems aufzuschließen – mit mäßigem Erfolg
Tomasz Konicz. Lunapark21 – Heft 24
Quo vadis Ungarn?
Zum schwierigen Verhältnis der Linken zu einer Politik der globalen und der nationalen Gleichheit bzw. Ungleichheit
Gábor Kerényi/Susan Zimmermann. Lunapark21 – Heft 24
Europas Autoindustrie: Go East!
Wander-Pokal für das Wander-Kapital
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 24
Der Anteil Europas am Weltautomobilbau, der bis in die 1980er Jahre angestiegen war, ist seit gut eineinhalb Jahrzehnten deutlich rückläufig. Wobei hier nicht die Rede ist vom Absatz in Europa – dieser ist nicht nur rückläufig, sondern eingebrochen.