Die „Verkehrswende“ ist spätestens seit der Fridays for Future–Bewegung in aller Munde. „Wende“ sollte eigentlich heißen, dass der Autoverkehr rückläufig ist. Vor allem müsste die Ölförderung rückläufig sein. Das letztere sollte zumindest in den letzten Jahren stattgefunden haben, da es doch die viel gefeierte „Wende“ zum E-Auto gibt.
Öl
Belarus 2019: In geopolitischer Balance oder zwischen allen Stühlen
Die vierspurige Autobahn vom Flughafen in die 40 Kilometer entfernte Hauptstadt Minsk säumen die üblichen großen Werbetafeln, die kaufkräftiges und reisefreudiges Publikum ansprechen sollen. Auffällig sind Inhalte und Ausstattung. Jede dritte bewirbt Casinos und die meisten übrigen sind sowohl in kyrillischen wie in chinesischen Schriftzeichen verfasst. Die hohe Dichte an Casino-Werbung hängt mit dem 2009 erlassenen Glückspielverbot in Russland zusammen, das notorische Spieler aus Moskau oder Sankt Petersburg nach Minsk fliegen lässt. Und die allgegenwärtigen chinesischen Schriftzeichen, mit denen bereits am Flughafen Ankünfte und Abflüge angekündigt werden, reflektieren den Vormarsch chinesischer Investoren, ihrer Manager und Arbeiter in der weißrussischen Republik.
Energie, Arbeit und Politik
Mobilmachungsübungen in Venezuela, bei denen über die regulären Streitkräfte von 114.000 Soldaten hinaus noch etwa 400.000 Männer und Frauen zu den Waffen gerufen werden, haben es mit dem gleichen Foto in die Nachrichten- und Kommentarspalten der Leitmedien wie der linken Blätter geschafft. Und in merkwürdiger Einigkeit verweisen Feinde wie Anhänger der bolivarischen Revolution auf den Fall der Ölpreise, der die aktuelle Krise hervorgebracht habe.
Schlichte Antworten sind attraktiv, auch wenn sie nicht stimmen: Die Wirtschaftskrise in Venezuela begann Ende 2012, da stand der Ölpreis noch bei 98 Dollar je Barrel. Venezuela hat mit konventionellen und nichtkonventionellen Lagerstätten die weltweit größten Ölreserven.(BP Statistical Review) Doch bloße Naturtatsachen machen niemanden reich, weder finanziell noch sachlich.
Reichtum und Fluch der Energievorkommen. Griechenland und die Ressourcenkontrolle im östlichen Mittelmeer
Aus: LunaPark21 – Heft 31
Griechenland könnte offenbar – ebenso wie viele andere Staaten im östlichen Mittelmeer – große Mengen Öl und Gas fördern. Die Rede ist von einem „neuen Persischen Golf“. Doch das Thema ist nicht wirklich neu. Schon seit vielen Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Ankündigungen zur Vergabe von Förder-Konzessionen, nicht aber zur Energiegewinnung im großen Stil. Offenbar soll das so sein.
Der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei hat historisch weit zurückreichende Wurzeln. Kaum jemand versteht aber, warum sich
Öl als Waffe. kolumne winfried wolf
Mit dem Ölpreisverfall wird eine zweite Front gegen Russland errichtet
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 28
Alle relevanten Studien zur Weltwirtschaft, die bis Ende Oktober 2014 vorlagen, gingen für 2015 von einem Ölpreis in Höhe von rund 100 US-Dollar aus.
Es geht immer noch ums Öl
Zur politischen Ökonomie des Konflikts im Irak
Brigitte Kiechle. Lunapark21 – Heft 27
Im Nahen und Mittleren Osten überlagern sich derzeit unterschiedliche Konflikte, dominiert durch die strategischen und wirtschaftlichen Interessenslagen regionaler wie ausländischer Akteuere. Nach dem Einmarsch der Milizen von ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) im Juni 2014 in Mosul, der Ausrufung des Kalifats „Islamischer Staat“ (IS) und des Angriffs von ISIS/IS auf die mehrheitlich von Yeziden bewohnten Gebiete im Nordirak, rückte die Situation im Irak in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Plötzlich sahen die USA und EU dringenden Handlungsbedarf.
Zauberformel: Öl- statt Gold-gedeckte Weltwährung
Staatsverschuldung, US-Kriege und Dollar-Imperialismus
Mohssen Massarat. Lunapark21 – Heft 26
Seit der Amtsübernahme von Georg W. Bush Anfang 2001 stieg der Verteidigungshaushalt der USA dramatisch an und erreichte 2011 die Rekordsumme von 705,6 Milliarden US-Dollar.[1] Gegenwärtig geben die USA soviel für Rüstung aus, wie der Rest der Welt zusammen. Gleichzeitig steigt die Auslandsverschuldung der USA dramatisch an. Jede andere Volkswirtschaft wäre mit derart großen unproduktiven Ausgaben längst zusammengebrochen.
Provokationen und Muskelspiele am Rande des Abgrunds. Der Iran und die militärische Eskalation
Allein in den ersten zwei Monaten des Jahres 2012 gab es mehr als 15 Meldungen über kurz bevorstehende militärische Aktionen am Persischen Golf. Meist wurden die USA und Israel als mögliche Akteure genannt, manchmal aber auch der Iran.
Diese widersprüchlichen Meldungen, die sich bisher alle als