Armutsbekämpfung durch Integration in die Finanzwelt

Gerhard Klas. Lunapark21 – Heft 21

Als die zwei „heißesten Wirtschaftswissenschaftler“ werden sie bezeichnet: der Inder Abhijit Banerjee und die Französin Esther Dulfo. Die beiden jungen Entwicklungsökonomen und Wissenschaftler des renommierten Massachussetts Instituts of Technology füllen große Universitätshörsäle. Sie gewannen u.a. für ihr jüngst auf Deutsch veröffentlichtes Buch „Poor Economics – Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut“ den mit 40000 Dollar dotierten Preis für das „Wirtschaftsbuch des Jahres“, ausgelobt von der Zeitung Financial Times und der US-Bank Goldman Sachs.

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Die faschistische „Machtergreifung“

Sozialhistorisches zu einer Konterrevolution
Thomas Kuczynski. Lunapark21 – Heft 21

Anarchie und Konkurrenz als Grundcharakteristika kapitalistischer Ökonomie prägen auch das politische Verhalten der Kapitalisten und ihr Verhältnis zu den Parteien, die im parlamentarischen System bürgerlicher Demokratie um die Macht im Staat konkurrieren. Dies übersieht zuweilen, wer sich allein darauf beschränkt, die Definition moderner Staatsgewalt aus dem Kommunistischen Manifest zu wiederholen, sie sei „nur ein Ausschuss, der die gemeinsamen Geschäfte der Bourgeoisklasse verwaltet“. In der jeweiligen historischen Situation ist stets neu zu bestimmen, was für ein „gemeinsames Geschäft“ dieser Ausschuss verwalten soll, und das hängt in starkem Maße von den Kräfteverhältnissen innerhalb der herrschenden Klasse ab, ist also keineswegs von vornherein ausgemacht.

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Hitler & Großkapital

Eine Dokumentation von meist geheimen Treffen zwischen Nazi-Größen und Wirtschaftsbossen 1932/33
Lunapark21 – Heft 21

In den aktuellen Medien-Beiträgen zum Thema „30. Januar 1933“ wird die Errichtung des faschistischen Regimes, die an diesem Tag mit der Ernennung Adolf Hitlers als Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg stattfand, weitgehend mit einer Verblendung der Wählerinnen und Wähler und teilweise auch einer gewissen Naivität der bürgerlichen Politiker „erklärt“.

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Transkapitalistisches Gottesgnadentum

Hans Jürgen Krysmanski. Lunapark21 – Heft 21

Hätte Lloyd Blankfein, Chief Executive Officer (CEO) und Präsident der amerikanischen Bank Goldman Sachs, nicht 2009 in einem Interview gesagt, seine Firma „is doing God’s work“, machte der obige Titel weniger Sinn. Aber dieser Habitus eines wiedererwachenden Gottesgnadentums findet sich bei vielen Superreichen – auch wenn der amerikanische TV-Komiker Stephen Colbert richtig bemerkt hat, dass Blankfein ja auch eine andere Gottheit, etwa Shiva, den hinduistischen Gott der Zerstörung, gemeint haben könnte.

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[kolumne winfried wolf] Hartz IV – Oder: Hasta luego, siesta. Von einem Deutsch-Land, das auszog, Europa das fürchten zu lehren

Aus Lunapark21 – Heft 19

Altbundeskanzler Gerhard Schröder meldete sich im Vorfeld des Jahrestags der Hartz-IV-Beschlüsse im Handelsblatt zu Wort: „Die tiefgreifenden Reformen waren schmerzlich. Sie haben dazu beigetragen, dass Deutschland heute zu den weltweit wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften gehört.“ [1] Mit den „tiefgreifenden Reformen“ wurden der Sozialstaat massiv geschädigt und zugleich die Sozialkosten der öffentlichen Hand deutlich erhöht.

Die Zahl derjenigen, die auf soziale Zuwendungen (Hartz IV) angewiesen sind,

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Industrie und Empire? Die US-Industrie als Wahlkampfslogan und die Realität

Aus Lunapark21 – Heft 19

Als der derzeitige US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 sein Amt antrat stand die offizielle Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent. Das Land steckte in einer tiefen Krise. Die wurde quasi-offizieller Weise inzwischen vom „Business Cycle Dating Committee“ für beendet erklärt. Nach gründlicher Abwägung aller Umstände kamen die Wirtschaftswissenschaftler im September 2010 zu dem Ergebnis, bereits mit dem Juni 2009 hätte das Land den Tiefpunkt der aktuellen Wirtschaftsentwicklung hinter sich gelassen (www.nber.org/cycles/sept2010.html).

Doch die Beschäftigung zeigt sich wie immer als nachlaufender Indikator. Die offizielle Arbeitslosenquote erreichte mit 10 Prozent ihren Höhepunkt erst

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Euro-Ende verzögert sich. Berlin schwenkt auf wenig orthodoxe Haltung um

Aus Lunapark21 – Heft 19

Die wirtschaftliche Lage der Euro-Länder hat sich im Laufe der Sommermonate 2012 weiter verschlechtert. Italien, Spanien und Portugal glitten tiefer in die Rezession. In allen drei Ländern, besonders aber in Spanien, beschleunigte sich die Kapitalflucht. Die Wirtschaftsleistung in Frankreich und den Niederlanden ging zurück. Völlig verheerend war die Lage in Griechenland. Die Wirtschaftskrise wütet dort im fünften Jahr. Aber sogar im von der Kapitalflucht aus den Südländern begünstigten Deutschland stellten sich eine Abschwächung der Export- und Industriekonjunktur und eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes ein.

Dagegen blieb es am Finanzmarkt den Sommer über

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