In Österreich waren nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. dem Staatsvertrag von 1955 viele Jahre lang Infrastruktur, Energieunternehmen, Grundstoffindustrie (z.B. VOEST) und Großbanken in öffentlichemBesitz. Erst in den 1980er-Jahren begann der Trend zu Liberalisierung und Privatisierung.
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Fahren, fahren auf der Autobahn…
… in Spanien
Grundsätzlich gilt: Straßen ziehen Verkehr an. Deshalb ist privates Kapital am Bau beziehungsweise am Betrieb von Straßen interessiert, um auf diese Weise Profit zu erwirtschaften. Dass es auch anders geht, zeigt der Straßenbau in Spanien. Es müssen nur viel zu viele Straßen gebaut werden. Und das geht so.
Geheimgutachten zu S21: Ausstieg auf der Tagesordnung
Aus dem aktuellen Heft: KPMG zwischen Auftrag und unkontrollierbarem Untergrund
Auf der 350. Montagsdemo in Stuttgart hat Winfried Wolf den aktuellen Zwischenstand zum Scheitern von Stuttgart 21 vorgetragen. In seinem Redebeitrag – als Video hier, als Text auf der Webseite der Parkschützer: https://www.bei-abriss-aufstand.de/ – geht er auch auf die Beurteilung des großen Risikos ein, das im Geheimgutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Schweizer Ernst Basler + Partner AG zwar im Hauptteil erörtert, aber in der Zusammenfassung nicht mehr zu finden ist: Wasser im Untergrund, das den Gipskeuper unter Gleis und Bahnhof in Bewegung bringen wird. Die ausführliche Diskussion der Fakten und Zusammenhänge enthält sein Beitrag im aktuellen Heft 36 von lunapark21, hier vorab:
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Schmierentheater Elektro-Pkw
Die Tageszeitungen vom 30. November 2016 und die ARD-Tagesschau vom Vorabend melden: „In ganz Europa Ladestationen für E-Autos“. Es komme zu einer gewaltigen Investitionsoffensive in der Europäischen Union, um dem Elektro-Auto zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Dafür wirbt auch bereits eine Fast-Allparteienkoalition von CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP und AfD. Warum das ein großangelegter Schwindel ist, erklärt Winfried Wolf HIER.
Cinque Terre und Venedig – Nicht nachhaltige Verkehrspolitik der EU
Die EU befindet sich offenkundig in einer Glaubwürdigkeitskrise. Das lässt sich an Beispielen wie wachsende Arbeitslosigkeit und dem Ja zu CETA, aber auch am Beispiel der EU-Verkehrspolitik, hier konkretisiert für die Region Cinque Terre beziehungsweise die Lagunenstadt Venedig, verdeutlichen.
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Energie, Arbeit und Politik
Mobilmachungsübungen in Venezuela, bei denen über die regulären Streitkräfte von 114.000 Soldaten hinaus noch etwa 400.000 Männer und Frauen zu den Waffen gerufen werden, haben es mit dem gleichen Foto in die Nachrichten- und Kommentarspalten der Leitmedien wie der linken Blätter geschafft. Und in merkwürdiger Einigkeit verweisen Feinde wie Anhänger der bolivarischen Revolution auf den Fall der Ölpreise, der die aktuelle Krise hervorgebracht habe.
Schlichte Antworten sind attraktiv, auch wenn sie nicht stimmen: Die Wirtschaftskrise in Venezuela begann Ende 2012, da stand der Ölpreis noch bei 98 Dollar je Barrel. Venezuela hat mit konventionellen und nichtkonventionellen Lagerstätten die weltweit größten Ölreserven.(BP Statistical Review) Doch bloße Naturtatsachen machen niemanden reich, weder finanziell noch sachlich.
Reichtum und Fluch der Energievorkommen. Griechenland und die Ressourcenkontrolle im östlichen Mittelmeer
Aus: LunaPark21 – Heft 31
Griechenland könnte offenbar – ebenso wie viele andere Staaten im östlichen Mittelmeer – große Mengen Öl und Gas fördern. Die Rede ist von einem „neuen Persischen Golf“. Doch das Thema ist nicht wirklich neu. Schon seit vielen Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Ankündigungen zur Vergabe von Förder-Konzessionen, nicht aber zur Energiegewinnung im großen Stil. Offenbar soll das so sein.
Der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei hat historisch weit zurückreichende Wurzeln. Kaum jemand versteht aber, warum sich
Welternährung & Agrobusiness
Kaum ein Thema ist derart stark vom Stammtisch-Denken geprägt – oder sollten wir sagen: vom Denken aus dem Bauch heraus? – wie das Thema Welternährung. Dieses schlichte Denken folgt dem Dreisatz: Erstens gibt es Welthunger. Zweitens eine „Bevölkerungsexplosion“. Und deshalb liegt drittens die einzige Chance zur Vermeidung der weltweiten Hungerkatastrophe in der Verallgemeinerung der „modernen Landwirtschaft“. Kleinbauern, gar Biolandwirtschaft sind nett & gut – aber irgendwie Spielwiesen und ganz sicher ungeeignet, um den „globalen Herausforderungen zu begegnen“.
Das Gespenst „Welthunger“
Peter Clausing. Lunapark21 – Heft 27
Nicht selten ruft die Frage, ob und unter welchen Bedingungen die wachsende Weltbevölkerung ausreichend ernährt werden kann, Ratlosigkeit und Unbehagen hervor.
Das Stickstoff-Dilemma
Die konventionelle Landwirtschaft stellt eine immense Belastung von Umwelt und Klima dar
Peter Clausing. Lunapark21 – Heft 27
Im Jahr 1910 ließen sich die BASF ein chemisches Verfahren zur Ammoniaksynthese aus Stickstoff und Wasserstoff patentieren. Das von den späteren Nobelpreisträgern Fritz Haber und Carl Bosch entwickelte Verfahren stellt laut Wikipedia das „bedeutendste industrielle Verfahren zur Umwandlung des unreaktiven Luftstickstoffs in eine nutzbare Stickstoffverbindung (dar)“. Dies ist ein energieintensiver Prozess, bei dem Temperaturen von 500 Grad Celsius erforderlich sind. Seine erste Konjunktur hatte das Haber-Bosch-Verfahren im Ersten Weltkrieg, als große Mengen von Ammoniak zur Herstellung von Munition und Sprengstoff benötigt wurden. Die Namensgeber des Verfahrens standen ganz in deutsch-militaristischer Tradition. Fritz Haber gilt als „Vater des Gaskrieges“ im Ersten Weltkrieg und der jüngere Carl Bosch war während der Nazizeit „Wehrwirtschaftsführer“, also Spitzenfunktionär der NS-Kriegswirtschaft. Ähnlich wie zu anderen Anlässen – man denke an die Atomindustrie – wurden nach Kriegsende neue Absatzmärkten gesucht. Es begann die Ära des synthetischen Düngers.