Stupid Work 2.0

Auslagerung schafft nicht nur prekäre, sondern auch monotone Jobs
Jörn Boewe. Lunapark21 – Heft 28

„Gelernt hab ich KFZ-Mechaniker“, sagt Karsten. Aber obwohl er in der Autoindustrie arbeitet, würde der 28-Jährige heute in seinem Beruf nichts mehr finden. „Ich bin zu lange raus«“, sagt er. Seit fünf Jahren baut Karsten mit an Autos, die zu den modernsten gehören, die in Deutschland produziert werden. Es klingt paradox, aber es ist genau dieser Job, der ihn dequalifiziert hat.

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Henry Ford, das Auto und der Arbeiter, der „das Denkenmüssen als Strafe“ empfindet

Lunapark21 – Heft 28

Henry Ford konzentrierte sich ab dem Jahr 1905 auf die Massenfertigung von Autos. Die erste Ford-Fabrik entstand. In den Jahren 1906 und 1907 verzichtete er völlig auf die Fertigung von Luxuslimousinen und bot nur drei Modelle an. Die Preise sanken von 2000 auf 700 Dollar je Automobil. 1910 wurde diese Grundkonzeption konsequent zu Ende geführt: Ford stellte nur noch einen Wagentyp her, ein „Automobil für die Menge”, das „T-Modell“. Mit mehr als 34000 Einheiten erreichte die Produktion in den Jahren 1910/11 ein Niveau, das sich zur Einführung der Produktion mittels Fließbändern eignete: der Verkettung aller zur Herstellung des Personenkraftwagens wichtigen Arbeitsprozesse mittels Transportbändern.

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Die Ambivalenz der Krise

Vor 100 Jahren: Gründerkrise von 1873 und Große Depression
Thomas Kuczynski. Lunapark21 – Heft 23

In unserem Verständnis ist der Terminus Krise zumeist negativ besetzt. In seiner ursprünglichen Bedeutung aber benannte das griechische krisis eine Entscheidungs-, eine kritische Situation (wie noch heute in der Medizin), deren Ausgang durchaus ungewiss. Dies ist ein für alle großen Krisen des Kapitalismus zutreffendes Charakteristikum, insbesondere auch für die Krise von 1873, die als Gründerkrise in die Geschichte eingegangen ist.

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Unheilvolle Symbiose

Der Lieferant des Eschede-Rads als Aufsichtsrat der Bahn
Lunapark21 – Heft 22

Die fragwürdige Radkonstruktion für den ICE-1 stammte von der VSG Verkehrstechnik GmbH. Dieses später umbenannte Unternehmen lieferte damals und liefert heute einen großen Teil der Radsätze für die Deutsche Bahn (früher Bundesbahn, heute Deutsche Bahn AG). Bereits 1993, ein Jahr nach Einführung der fraglichen Radkonstruktion beim ICE-1 traten Verformungen des Gummireifens auf, was ein Bahn-Techniker notierte.

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