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Monat: September 2014
Tisch 27: zappelphilipp
Und die Mutter blicket stumm, auf dem ganzen Tisch herum.
ADS/ADHS =Zappelphilipp-Syndrom
„Auch wenn ADS/ADHS mittlerweile eine medizinisch anerkannte Krankheit ist, existieren doch zahlreiche kritische Stimmen, die ADS/ADHS weniger als Krankheitsbild, sondern eher als Konstrukt, Modekrankheit oder Sammelbecken ganz unterschiedlicher Verhaltensstörungen ansehen. Die im Falle von ADS/ADHS auftretenden Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern (und Erwachsenen) können nicht nur biologische Gründe haben, sondern ebenfalls als Reaktion bzw. Kompensation auf die innerhalb der vergangenen Jahre veränderten Gesellschaftsumstände – wie dem gestiegenen Leistungsdruck oder dem ständigen funktionieren Müssen – gedeutet werden. Anlass zur Sorge gibt die Tatsache, dass Betroffene – vor allem Kinder – aufgrund sich zeigender Verhaltensauffälligkeiten von Seiten der Ärzte als ,,krank“ stigmatisiert und vorschnell medikamentös behandelt werden (vgl. Tennemann. 2009). Es drängt sich der Anschein auf, die Zunahme der diagnostizierten ADS/ ADHS Erkrankungen resultiere primär aus gestiegener Profitgier von Seiten der Pharmaindustrie, welche dadurch den Medikamentenabsatz ankurbeln wolle. (…) Leon Eisenberg, amerikanischer Psychiater und Erfinder von ADS/ADHS, hat ebenfalls kurz vor seinem Tod – nach lebenslangen Forschungen in Bezug auf die Erkrankung – gestanden, ADS/ADHS sei ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung. (FAZ 2012).“
Susanne Weiß in: tabula rasa – Zeitung für Gesellschaft und Kultur Nr. 88, 6/2013
„Wir werden Putin mit Sanktionen in die Knie zwingen“. quartalslüge.
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 27
Die Regierung in Washington, die Europäische Union und das Merkel-Gabriel-Team in Berlin betreiben seit Frühjahr 2014 gegenüber Russland eine Politik, die sich gefährlich auf einen offenen Wirtschaftskrieg zubewegt. Im Zeitraum März bis September gab es bislang drei Wellen mit Sanktionen. Damit wurde der reale Krieg, den es in der Ukraine bis zum Waffenstillstand von Anfang September gab, immer neu befeuert. Die Grundaussage der Sanktionspolitik lautet: „Wir werden damit Putin in die Knie zwingen“.
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Projekt Armenhaus Ukraine. kolumne winfried wolf
Mit dem IWF-Masterplan und der Unterstützung aus Brüssel und Berlin in die mehrjährige Depression
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 27
Der Umgang der US-Regierung, der Europäischen Union und der deutschen Bundesregierung mit der Ukraine ist Ausdruck eines grenzenlosen Zynismus gegenüber dem Schicksal von Millionen Menschen. Das größte Flächenland Europas mit seinen 45 Millionen Einwohnern stand bereits Ende 2013 am Rande des wirtschaftlichen Zusammenbruchs, wobei alle vorausgegangenen Regierungen in Kiew zu diesem Zustand beigetragen hatten. Die Politik des Westens mit der Zuspitzung der politischen und wirtschaftlichen Krise ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es entweder zu einem Staatsbankrott oder zu einem lang anhaltenden Niedergang nach der Art kommt, wie ihn Griechenland seit fünf Jahren erlebt. In beiden Fällen hat dies katastrophale Folgen für die ukrainische Bevölkerung. Am Rande der Europäischen Union – und mit aktiver Unterstützung durch dieselbe – entsteht ein riesiges Armenhaus.
Sackgasse Stagnation
Wir sollten das Finanzkapital zu einer drastischen Entwertung zwingen
Lucas Zeise. Lunapark21 – Heft 27
Sechs Jahre nachdem die New Yorker Investmentbank Lehman Brothers kollabiert ist, sechs Jahre also, seitdem die große Weltwirtschafts- und Finanzkrise für jedermann sichtbar geworden war, kann man sich fragen, was aus dieser Krise geworden ist. Ist sie ein abgeschlossenes historisches Ereignis? Dauert sie fort und bestimmt die Wirtschaftsweise unseres Kapitalismus bis zu seinem Ende? Oder muss man sich die Krise wie einen Tsunami vorstellen, auf den weitere Wellen folgen, die aber erfreulicherweise immer kleiner und harmloser werden?
Politik im Blindflug
Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und ihr absehbarer Bumerangeffekt
Christian Christen. Lunapark21 – Heft 27
Nach dem Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges MH-17 über der Ostukraine verhängten die 28 Mitglieder der EU Ende Juli und Anfang September neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Lange vorher schon hatten die Wortführer in der Politik und den Leitmedien Russland bzw. dessen Staatspräsidenten Wladimir Putin als Hauptschuldigen für die Krise in der Ukraine und den Bürgerkrieg im Osten des Landes ausgemacht. Kernelemente der jüngsten Sanktionen sind ein Verbot des Zugangs russischer Unternehmen und Finanzdienstleister auf den europäischen Kapitalmarkt, der Ausfuhrstopp von Hochtechnologie, Rüstungsgütern und von Gütern, die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich eingesetzt werden können (Dual-Use) sowie weitere Einreiseverbote und Kontensperren für russische Funktionäre.
Berlin im Kielwasser von Washington
„Handelsblatt“ warnt vor Kriegsgefahr
Lunapark21 – Heft 27
In der Wochenendausgabe vom 8./9./ 10. August 2014 der führenden deutschen Wirtschafts-Tageszeitung Handelsblatt erschienen auf acht Seiten Beiträge, in denen vor der Gefahr gewarnt wurde, die Ukraine-Krise könne in einen großen Krieg münden. Unter anderem argumentierte so in einem Interview Egon Bahr, ehemals Weggenosse von Willy Brandt. Auf die Frage: „Kann man ausschließen, dass in Europa jemals wieder Krieg geführt wird?“ antwortete Bahr: „Leider nicht zweifelsfrei“.
NAFTA und mexikanische Landwirtschaft
Tiefgreifende strukturelle Veränderungen zugunsten des Agrobusiness
Gerold Schmidt. Lunapark21 – Heft 27
Vor kurzem veröffentlichte das in Washington ansässige Center for Economic and Policy Research (CEPR) einen Bericht mit dem Titel „Hat NAFTA Mexiko geholfen? Eine Bewertung nach 20 Jahren“. Die Analyse belegt langsames Wachstum, stagnierende Löhne und keinerlei Erfolge bei der Armutsbekämpfung. „Natürlich wäre es möglich, dass es Mexiko ohne NAFTA noch schlechter ergangen wäre. Aber wenn man sich die Daten anschaut, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie das aussehen sollte“, so Mark Weisbrot, CEPR-Direktor und Mitautor des Dokuments.
Stagnation mit tektonischen Verschiebungen
Die Global 500 im Jahr 2013
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 27
Seit ein paar Wochen liegt die Statistik über die „Glogal 500“ für das Bilanzjahr 2013 wieder vor. Das US-Blatt Fortune veröffentlicht dieses umfangreiche statistische Werk seit zwanzig Jahren jeweils im Sommer, dann mit den Zahlen für das vorausgegangene Jahr – das aktuelle Heft datiert auf den 21. Juli 2014. Ich wertete in Lunapark21 mehrfach diese Statistik aus. Aus den Zahlen lassen sich oft interessante Schlüsse ziehen, zu denen man bei einem oberflächlichen Blick eher nicht gelangt, zumal sich das US-Wirtschaftsblatt seit zwei Jahren jeglicher eigener Analyse und Kommentierung enthält – selbst die Zuordnung der Konzerne zu Weltbranchen wurde eingestellt.
Es geht immer noch ums Öl
Zur politischen Ökonomie des Konflikts im Irak
Brigitte Kiechle. Lunapark21 – Heft 27
Im Nahen und Mittleren Osten überlagern sich derzeit unterschiedliche Konflikte, dominiert durch die strategischen und wirtschaftlichen Interessenslagen regionaler wie ausländischer Akteuere. Nach dem Einmarsch der Milizen von ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) im Juni 2014 in Mosul, der Ausrufung des Kalifats „Islamischer Staat“ (IS) und des Angriffs von ISIS/IS auf die mehrheitlich von Yeziden bewohnten Gebiete im Nordirak, rückte die Situation im Irak in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Plötzlich sahen die USA und EU dringenden Handlungsbedarf.