In den letzten Tagen gab es in den deutschen und österreichischen Medien eine große Zahl von Berichten und Bildern zu Verdun – zu der wohl wichtigsten Schlacht im Ersten Weltkrieg, die vor hundert Jahren stattfand. Auffallend waren dabei die drei Aspekte, die fehlten: Erstens fand sich so gut wie in keinem dieser Verdun-Berichte ein Wort zum Ausgangspunkt des Ersten Weltkriegs – als einem deutschen Angriffskrieg. Zweitens wurde in keinem dieser Berichte darauf eingegangen, dass auch in dieser Schlacht der Angriff von der deutschen Seite ausging, dass diese dabei in großem Maßstab Gas eingesetzt und dass in dieser Schlacht die deutsche Seite erstmals das spätere Symbol der SS verwandt hatte. Schließlich und drittens wurde nirgendwo darüber aufgeklärt, dass dieser Angriffskrieg nicht „sinnlos“, sondern klar formulierte ökonomischen Ziele hatte.
lunablog
Energie, Arbeit und Politik
Mobilmachungsübungen in Venezuela, bei denen über die regulären Streitkräfte von 114.000 Soldaten hinaus noch etwa 400.000 Männer und Frauen zu den Waffen gerufen werden, haben es mit dem gleichen Foto in die Nachrichten- und Kommentarspalten der Leitmedien wie der linken Blätter geschafft. Und in merkwürdiger Einigkeit verweisen Feinde wie Anhänger der bolivarischen Revolution auf den Fall der Ölpreise, der die aktuelle Krise hervorgebracht habe.
Schlichte Antworten sind attraktiv, auch wenn sie nicht stimmen: Die Wirtschaftskrise in Venezuela begann Ende 2012, da stand der Ölpreis noch bei 98 Dollar je Barrel. Venezuela hat mit konventionellen und nichtkonventionellen Lagerstätten die weltweit größten Ölreserven.(BP Statistical Review) Doch bloße Naturtatsachen machen niemanden reich, weder finanziell noch sachlich.
Quellen kapitalistischer Akkumulation
Bemerkung zu den Untergriffen von Christel Buchinger in Lunapark Nr. 33
In der Lunapark-Redaktion haben wir länger darüber diskutiert, ob ein Beitrag des US-amerikanischen Historikers Jason Moore über nicht bezahlte Quellen kapitalistischer Akkumulation ins Blatt soll oder nicht. Die Debatte darüber verlief entlang der Differenz, ob und inwieweit bezahlte Lohnarbeit als einzige Kategorie entfremdbarer, also ausbeutbarer Quelle von Kapital vernutzt werden kann. Den geläufigen unterschiedlichen Definitionen von Arbeit (bezahlt oder unbezahlt)
Ein Jahr Frauenquote
Was hat uns ein Jahr Frauenquote gebracht?
Am 1. Mai diesen Jahres wurde das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen“ ein Jahr alt. Niemand scheint die Quote in den Aufsichtsräten, die seitdem in Kraft ist, gefeiert zu haben, kein DGB-Vorsitzender hat sie bei seinen Reden zum kämpferischen ersten Mai auch nur erwähnt. Und Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD), die just an diesem 1. Mai 2016 nach ihrer Babypause ins Ministerium zurückgekehrt ist, verhielt sich auch erstaunlich still. Dabei war es vor einem Jahr, der wichtigste Erfolg, den sie im Gerangel mit dem Koalitionspartner errungen hat.
Einfach war es nicht,
TTIP und Klimawandel
TTIP und Klimawandel: 10 Cent Transportkosten für ein 1kg Stahl von USA nach EU sind bereits Realität
Neue Geheim-Dokumente über TTIP enthüllen: Es ist alles schlimmer als von den Hunderttausenden, die gegen das Freihandelsabkommen auf die Straße gehen, gedacht wird. So weit, so schlecht. Und soweit das, was uns droht. Doch wie sieht der Normalfall des bestehenden Freihandels aus? Längst sind zerstörerische Mechanismen des globalen Freihandels in Funktion, die möglicherweise nochmals zerstörerischer sind, als TTIP zu werden droht. Ein Blog-Beitrag von Winfried Wolf.