Mörderisches Shoppen

Was steckt hinter edlen Labels und billiger Mode?

Gisela Burckhardt in Lunapark21 – Heft 30

Vor zwei Jahren stürzte das Rana Plaza, ein baufälliges Gebäude der Textilindustrie in Bangladesch, ein. Über 1130 Menschen, vor allem Arbeiterinnen, verloren dabei ihr Leben. Über 2400 wurden verletzt. Obwohl die Entrüstung groß war – auch in Europa –, hat sich für die Textilarbeiterinnen bis heute wenig verändert. Dem Entschädigungsfonds für die Opfer von Rana Plaza wird kaum Folge geleistet. Aktuell ist erst die Hälfte, nämlich 40 Millionen Dollar von den beteiligten Unternehmen eingezahlt worden. Viele Arbeiterinnen sind bis heute traumatisiert und an Leib und Leben versehrt. Die miserable Lebenssituation von Textilarbeiterinnen hat nicht zuletzt auch mit der Bekleidungsindustrie und dem Konsumverhalten in unseren Breitengraden zu tun.

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Aufbruch der Frauen – ausgebremst

70 Jahre Tag der Befreiung. (Wieder)Aufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Gisela Notz in Lunapark21 – Heft 30

Anlässlich des 70. Jahrestages nach Kriegsende häuften sich die Ausstellungen, Veranstaltungen und Gedenkfeiern. Die Bilanz des Zweiten Weltkrieges ist erschütternd: Über 60 Millionen Menschen starben, mehr als sechs Millionen europäische Juden, zehntausende Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, politisch Andersdenkende und Homosexuelle waren verfolgt und getötet worden. 17 Millionen Menschen waren verschollen, weite Teile Europas zerstört.

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Erzieherinnen bereiten Streik vor

Daniel Behruzi. Lunapark21 – Heft 29

Die Forderungen sind ambitioniert, ein Streik wahrscheinlich: Durchschnittlich zehn Prozent mehr Geld sollen die neuen Eingruppierungsregelungen den rund 220000 Beschäftigten der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste bringen. Sollten sich die Gewerkschaften ver.di und GEW damit durchsetzen, würde sich indirekt auch die Lage der mehr als eine halbe Million Beschäftigten in freigemeinnützigen und kirchlichen Einrichtungen verbessern. Drei Viertel von ihnen sind Frauen.

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Es geht um Geld: Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten

Gisela Notz. Lunapark21 – Heft 29

Die Gewerkschaften im Bildungsbereich knüpfen mit ihrer Kampagne, die noch im März 2015 mit Warnstreiks beginnen und nach Ostern in Streiks übergeführt werden soll, an die Tarifauseinandersetzung von 2009 an. Sie berufen sich auf die immer weiter steigenden Anforderungen in diesen Berufen und die qualitativ hochwertige Ausbildung.

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Zum Internationalen Frauentag

Therese Wüthrich. Lunapark21 – Heft 29

Seit 1911 begehen engagierte Frauen, Gewerkschafterinnen, Feministinnen und Kämpferinnen für Frauenrechte hierzulande und weltweit den 8. März, den Internationalen Frauentag. Der 8. März steht für den Kampf für gesellschaftliche und politische Gleichstellung, für Solidarität. Mit dem Internationalen Frauentag wird aber auch an die unermüdlichen Kämpfe und Errungenschaften der Pionierinnen und Wegbereiterinnen, mit anderen Worten, an unsere Vorgängerinnen erinnert.

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Internationalen Frauentag am 8. März 2015 in Berlin
Gisela Notz. Lunapark21 – Heft 29

Eingeladen waren alle, die sich von den patriarchalen Strukturen eingeschränkt fühlten. Es war eine mächtige und bunte Demonstration am 8. März 2015 in Berlin. Das Bündnis Frauen*kampftag, ein breiter, heterogener Zusammenschluss aus feministischen Zusammenhängen, Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und Einzelpersonen hatte dazu aufgerufen. Es begreift sich als Teil einer Gegenwehr und des Kampfes für ein selbstbestimmtes und besseres Leben: Solidarisch, kritisch und offensiv gegen die bestehenden Verhältnisse.

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Fachkräftemangel – sollen Frauen einmal mehr in die Bresche springen?

Therese Wüthrich. Lunapark21 – Heft 28

Nach dem desaströsen Ja in der Schweiz zur Zuwanderungsinitiative vom Februar 2014 hat die Diskussion um einen zukünftigen Fachkräftemangel neuen Aufwind bekommen. Das Potential der heimischen Arbeitskräfte solle besser ausgeschöpft und genutzt werden, so der Ruf von Bundesrat und Teilen der Wirtschaft. Vor allem sollen Frauen mit Kindern und Familie mehr Erwerbsarbeit leisten. Um das zu erreichen, sollen entsprechende Massnahmen eingerichtet werden. In der Tat, eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit ist seit Jahrzehnten eine Forderung der Frauenbewegung. Unweigerlich stellen sich kontroverse Fragen. Werden nun Postulate für Gleichstellung und Gleichwertigkeit zwischen den Geschlechtern von Politik und Wirtschaft erst wahr genommen, wenn sie für die Wirtschaftlichkeit nutzbar gemacht werden können?

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„Wir ham was zu sagen“

Prekäre Arbeitskämpfe von Frauen
Ingrid Artus/Silke Röbenack. Lunapark21 – Heft 27

Dass Frauen auch im 21. Jahrhundert noch immer fast ein Viertel weniger Lohn als Männer erhalten, hat viele Gründe. Einer davon ist, dass Frauen häufiger in Betrieben arbeiten, in denen es weder Tarifverträge noch Betriebsräte gibt. „Typisch weibliche“ Arbeitsbereiche wie Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime, aber auch der Einzelhandel, Hotels, Gaststätten oder das Reinigungsgewerbe sind keine Hochburgen gewerkschaftlicher Mitgliedschaft. Hier herrschen oft prekäre Beschäftigungsbedingungen, d.h. Niedriglöhne, Teilzeit und geringfügige Beschäftigung, hochflexible Arbeitszeit- und Schichtsysteme, die auf Bedürfnisse der Beschäftigten kaum Rücksicht nehmen. Ein hoher Anteil der Verträge ist befristet. Die Belegschaften arbeiten häufig über viele Einsatzorte verstreut, was die Organisierung zusätzlich erschwert. Daher hat „der Chef“ – selten auch „die Chefin“ – das alleinige Sagen. Und frau hält lieber den Mund.

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Reproduktionsmedizin als Geschäft

Antje Asmus. Lunapark21 – Heft 27

Neuere Entwicklungen in den Technologien der Reproduktionsmedizin und ihren rechtlichen Regulierungen bieten Frauen und Männern mit unerfüllten Kinderwünschen zunehmend Möglichkeiten, ihre physischen Grenzen zu überschreiten. Ob künstliche Befruchtung innerhalb oder außerhalb der Gebärmutter, Samenspende, Eizellspende, Einfrieren von Eizellen bis hin zu Leihmutterschaft oder vorgeburtlichen diagnostischen Verfahren – die Fortpflanzung wird dabei als gestaltbar angesehen.

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