Stuttgart 21 ist überall

Das zweite Stuttgart 21 und sechs Bahninitiativen, die mit uns gegen die „Betonbahn“ kämpfen

Die Konferenz „Klima-Bahn statt Beton-Bahn“ findet ganz bewusst in der Stadt statt, in der unglaubliche Mengen an CO2-trächtigem Stahlbeton für bislang knapp 60 Kilometer an Tunnelröhren auf dem Gebiet der Stadt Stuttgart (ohne die Neubaustrecke nach Ulm) erzeugt worden sind. Das Projekt ist darüber hinaus ein noch viel größerer Skandal, weil durch die Tieferlegung des Bahnhofs eine Verkleinerung von 17 auf 8 Gleise vorgenommen wird. Die Landeshauptstadt Stuttgart bekommt damit als Hauptbahnhof einen Vorort-Bahnhof, der dem notwendigen Verkehr nie und nimmer gewachsen ist. Dem heutigen nicht und dem zukünftig zu wünschenden schon gar nicht.

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100 Jahre Bonatzbau – 100 Jahre Kopfbahnhof Stuttgart

„Unser Kopfbahnhof soll sein Jubiläum würdig begehen“

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2022, wird es 100 Jahre her sein, dass der Hauptbahnhof an der Schillerstraße, also unser Kopfbahnhof, in den frühen Morgenstunden seinen Betrieb aufnahm. Dieser Jahrestag soll würdig begangen werden.

Vor 35 Jahren, 1987, hat Matthias Roser die Geschich-
te des Stuttgarter Hauptbahnhofs ausführlich doku-
mentiert. Damit diese Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht werden, konnte er die damalige Bundesbahndirektion Stuttgart gewinnen, ein großes Jubiläumsfest „65 Jahre“ zu veranstalten. Als Ausstellungsobjekt wurde extra ein TGV nach Stuttgart geholt, der da-
mals noch nicht eigenständig auf dem Netz der DB ver-
kehren durfte. Die Festreden von Oberbürgermeister Rommel und DB-Vorstand Ulf Häusler preisen den Hauptbahnhof, wie ich es nicht besser machen könnte. Aber schon zehn Jahre später, also 1997, wollten OB und DB davon nichts mehr wissen und begeisterten sich nur noch für Stuttgart 21. Es gab einen Film zu „75 Jahre Hauptbahnhof“, aber keine Präsenz in der Öffentlichkeit. Auch zum 90-jährigen Jubiläum 2012 gab es keine Festveranstaltung. Nach Schwarzem Donnerstag, Schlichtungsrunden, angeblichem Stresstest, Abriss der Seitenflügel und Berufung auch der Grünen auf eine Legitimation des Projektes durch eine unsachliche Volksabstimmung konnte keine Feststimmung aufkommen. Im Jahr 2022 soll es anders werden.

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Stuttgart 21 – ein unanständiger, politischer Betrug

Vorwort zum Buch von Peter Lenk „Zoff im Spätzlesumpf“

Manche halten ihn für einen spöttischen Spaßmacher. Andere für einen gefährlichen Sarkasten. Die Rede ist von Peter Lenk. Lange genug kenne ich ihn, um zu wissen, dass beides zutrifft – und doch nichts als eine dumme Verkennung ist. In Wirklichkeit verbirgt sich dahinter ein Künstler, der uns zwar gern den Spiegel vors Gesicht hält, aber zugleich liebevoll lachend, wütend empört und tief verstört die menschliche Komödie begleitet.

Jahrzehnte ist es her, seit ich ihm das erste Mal begegnet bin. An der „Laube“ in Konstanz hatte er einen Brunnen gestaltet. In den Medien wurde gebührend ausposaunt, dass darin einer meiner hochgeschätzten Berufskollegen als eher lächerliche Verkörperung des automobilen Straßenverkehrs karikiert werde. Erregt und wild entschlossen überfiel mich der Betroffene in meinem Büro, um mich zu veranlassen, gegen eine solche Beleidigung sofort und mit allen Mitteln zu Felde zu ziehen. Durchaus einiger Mühen bedurfte es, ihn schließlich zu überreden, doch lieber erst einmal, vielleicht sogar mittels eines persönlichen Zusammentreffens, herauszufinden, wer und was sich wohl hinter diesem unverschämten Künstler verbergen mochte – jenem Kerl, der dann kurz darauf illegal und unter nassforschem Übertölpeln des städtischen Gemeinderats am Hafen eine unanständige Großplastik errichten sollte.

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Autoren des LP21-Extra

Hendrik Auhagen

1983-87 Mitglied der ersten Grünen Bundestagsfraktion und 2004 Mitgründer des Bündnisses „Bahn für Alle“, das den Börsengang in die Finanzkrise hinein verzögert und dadurch verhindert hat.

Holger Busche

Als promovierter Geophysiker u.a. aktiv bei PRO BAHN und VCD ein. Sein Hauptwerk „Der letzte Fahrplanwechsel“ der „PRO BAHN Konzepte“ (1994-2000) ist Grundlage des Fahrplans von fünf Bahnlinien in Schleswig-Holstein. 2015 schob er den Wettbewerb um den Zielfahrplan Kiel – Lübeck an. Bereits 1998 veröffentlichte er die erste Berechnung zu wasserstoffgetriebenen Zügen und organisierte 2014 und 2019 die International Hydrail Conference in Norddeutschland. Er fährt zumeist mit dem Umweltverbund.

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Inhalt LP21 Bahn-Extra

“Klimabahn statt Betonbahn”

03  · Editorial  ·  Winfried Wolf

04  · Zur Konferenz „Klimabahn statt Betonbahn“: enge Zusammenarbeit der Bahn-Initiativen · 

Andreas Müller-Goldenstedt

06 · “Green Jobs” müssen auch “good jobs” sein ·  Julia Friedrich.

07  · Der Klimanotstand, das Versagen von Politik und Bahn und die Notwendigkeit einer Klimabahn · Winfried Wolf

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