Lunapark21 Extraheft 18/19 zum Thema „25 Jahre Deutsche Bahn AG“

Am 5. Januar 2019 feiert die Deutsche Bahn AG ihren 25. Geburtstag. „25 Jahre Deutsche Bahn. 9131 Tage Störungen im Betriebsablauf“ – so lautet der Titel des zum Jahresschluss 2018 erschienen Extrahefts unserer Zeitschrift Lunapark21. Die Sondernummer wartet mit einer überwältigenden Fülle an Fakten und einigen Enthüllungsstories auf. Die Autorinnen und Autoren haben dafür auf 100 Seiten Zahlen, Analysen und Hintergrundinformationen zur aktuellen Bilanz der Deutschen Bahn AG nach 25 Jahren Bahnreform zusammengetragen. Kompetente Leute aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Journalismus, haben an der opulenten Bahnanalyse mitgeschrieben und sich gleichzeitig Gedanken über Alternativen, über eine bessere Bahn zu fairen Preisen und unterwegs als Beitrag zum Klimaschutz gemacht.

Das Heft wird von der Lunapark21-Redaktion, dem Bündnis „Bahn für Alle“ – in Zusammenarbeit mit der Bahnfachleutegruppe „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ und der bahnpolitischen Sprecherin der LINKEN im Bundestag, Sabine Leidig, herausgegeben. Bernhard Knierim, Sprecher des Bündnisses Bahn für Alle zieht Bilanz:

„Grund zum Feiern gibt es weder für den Silberjubilar noch für die Fahrgäste der Deutschen Bahn AG, die unter dem Schienenalltag leiden. Auch wenn alle Bahnchefs seit 1994 nicht müde werden, ihre Vorhaben und Arbeitsresultate vollmundig zu preisen: Die aktuellen Zahlen sprechen eine andere Sprache. “ Als Beispiel nennt Knierim die Entwicklung im Fahrgastbereich. „Während Bahnchef Lutz für 2017 von einem ‚Fahrgastrekord‘ sprach, zeigt ein Blick von Bahn für Alle in die Statistik: Zwanzig Jahre zuvor, im Jahr 1997, fuhren mit 152 Millionen Passagieren zehn Millionen mehr im DB-Fernverkehr als 2017.“

Ein Vierteljahrhundert nach der Bahnreform steht die Deutsche Bahn vor einem hausgemachten Scherbenhaufen: Die Flächenbahn ist zu einem löchrigen Netz mutiert. Das Bahnmanagement ließ 17 Prozent des Schienennetzes kappen, das sind 6812 Kilometer. Mehr als 40 Prozent der Weichen und Ausweichgleise wurden aus dem Schienennetz herausnehmen. Dadurch sank die Flexibilität dramatisch. Die DB AG gab die Zuggattung InterRegio auf und hängte damit viele Städte und Regionen vom Fernverkehr ab. Aufs „Abstellgleis“ kamen auch die Mitarbeiter der Bahn: Die Zahl der Beschäftigten im (gesamten) Schienenbereich wurde in den letzten 25 Jahren knapp halbiert – von 340.000 auf 180.000 Vollzeitkräfte. So sind zum Beispiel gut 95 Prozent der Bahnhöfe ohne

Personal. Die Verantwortung dafür tragen sicherlich die Top-Leute im Bahnmanagement. Doch nicht nur sie. Sabine Leidig: „Es waren die Verkehrspolitiker in Bonn und dann Berlin, die die Bahn, die eigentlich das entscheidende Rückgrat der sozial-ökologischen Verkehrswende sein müsste, wie einen DAX-Konzern aufgestellt haben. Entstanden ist ein Global Player anstelle eines am Gemeinwohl orientierten Unternehmens.“

Die Zuspitzung der Krisentendenzen in der Deutschen Bahn AG, die es seit Herbst 2018 gibt, könnte den Anfang einer offenen Krise markieren. Winfried Wolf, Chefredakteur der Zeitschrift Lunapark21, konstatiert:„Der Konzern steuert auf einen Kollaps zu. In diesem Zusammenhang könnte 2019 erneut eine Teilprivatisierung auf der Tagesordnung stehen. Das ist jedoch der falsche Weg. Erforderlich ist vielmehr eine grundlegende Neuaufstellung der DB als öffentliches Unternehmen. Menschen, Umwelt und Wirtschaft brauchen den Ausbau einer ökologisch verträglichen Elektromobilität und das ist diejenige auf der Schiene.“ Die Herausgeber des spannenden Bahn-Sonderheftes haben ein Projekt für ein Komitee „Rettet die Bahn!“ gestartet. Was dieses Komitee will, ist im Lunapark21-Extraheft dokumentiert.

Das Heft enthält vier Themenblöcke:

Block I: DB-Bilanz – DB-Personenkarussell – Privatisierungsdebatte

Block II: Großprojekte in Stuttgart, München & Hamburg & die

Fast-Katastrophe in Rastatt

Block III: Der Alltag im Schienenverkehr

Block IV: Antworten & Alternativen

Dass die Lektüre nicht zu einer drögen, buchstabenlastigen Angelegenheit gerät, dafür sorgt die gewohnt spektakuläre grafische Gestaltung des Heftes durch Joachim Römer.

LP21 Extra 18/19, 96 Seiten, Einzelpreis 5 Euro (Das Heft ist Bestandteil des Abo-Typs „LP21 AboPLUS“.