Durch steigenden Fleischkonsum bedingte globalisierte Futtermittelproduktionm raubt den Menschen in vielen Ländern die Ernährungsgrundlage. Deutschland mischt dabei kräftig mit.
Rainer Balcerowiak.
umwelt&energie
[quartalslüge] 1. Es grünt so grün. 2. Der Chinese schmutzt
Beim Thema Statistik wird oft der Satz zitiert „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. In der Regel wird der britische Premier Winston Churchill als Autor dieses Bonmots genannt. Tatsächlich gibt es dafür keinen Beleg – wohl aber Indizien dafür, dass die NSDAP-Propagandamaschine den Spruch in die Welt setzte und Churchill als seinen Urheber ausgab, um seine zutreffenden Aussagen zur Kritik der NS-Propaganda zu desavouieren.*)
Lunapark21 hingegen geht davon aus: Statistik sagt in der Regel
spezial >> Neue & alte Jagd nach Rohstoffen
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Rohstoffjagd und Kapitalismus? Dabei denkt man kaum an klassische Rohstoffe wie Kohle, Erz, Nickel, Gold und Silber, nach denen in früheren Jahrhunderten gejagt wurde. Tatsächlich hat sich die Nachfrage nach diesen traditionellen Rohstoffen in den letzten zehn Jahren dramatisch erhöht – allein die Förderung von Eisenerz hat sich seit dem Jahr 2000 knapp verdoppelt. Gleichzeitig rückten neue Hightech-Entwicklungen wie Notebooks und Handys und die Orientierung auf eine „green economy“ mit Solaranlagen, Windkraftanlagen und Elektro-Autos, knappe Metalle und Seltene Erden ins Fadenkreuz der Rohstoffjäger.
Das Rohstoff-Halali: Die neue Jagd nach alten und neuen Rohstoffen
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Als Daniel Yergin 1991 sein Werk „The Prize – Der Preis“ über die Geschichte des Öls vorlegte, das in viele Sprachen übersetzt und mit dem Pulitzerpreis als bestes Sachbuch bedacht wurde, lautete der ergänzende Titel „Die Jagd nach Öl, Geld und Macht“. Yergin beschreibt auf 1000 Seiten die mehr als 100-jährige fieberhafte Suche nach immer neuen Ölquellen und die ständig steigende weltweite Nachfrage nach Rohöl. Sein Schlusssätze lauten: „Die leidenschaftliche und manchmal gewalttätige Jagd nach Öl (…) wird sicher weitergehen, solange Öl seine zentrale Rolle behält. In unserem Jahrhundert ist jede Facette der Zivilisation durch die moderne Alchemie des Petroleums verwandelt worden. Es bleibt wahrhaftig das Jahrhundert des Öls.“ [1]
Das 20. Jahrhundert ist vorbei. Auch das 21. Jahrhundert ist in seinen ersten Jahrzehnten noch deutlich vom Öl bestimmt – mehr als uns lieb sein kann, wie die Deep Water Horizon-Katastrophe im Frühjahr 2010 zeigte. Die alte Jagd nach Öl und Gas geht also weiter – und sie führt in immer größere Tiefen, ist mit wachsenden Risiken verbunden und wird mit neuen Techniken, die einen Abbau an bisher nicht erreichbaren Fundstellen gestatten, durchgeführt. Gleichzeitig wird die
Das unbekannte Erbe der DDR: Seltene Erden, Erze, Gold und die Perspektive von neuen Umweltzerstörungen
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Anfang der 1970er Jahre warnte der „Club of Rome“ vor der Endlichkeit der globalen Rohstoffreserven. Seit Jahren klettern die Rohstoffpreise kontinuierlich nach oben, selbst nach der Finanzkrise 2008 gab es nur einen kurzen Absturz. Deutschland importiert jährlich Rohstoffe für rund 110 Milliarden Euro; das Material aus eigener Förderung und aus dem Recycling bringt es nur auf 28 Milliarden. Dennoch stimmt die Mär, Deutschland sei rohstoffarm so nicht: Es gibt Kupfer, Zinn, Öl und Gas, selbst seltene Erden schlummern in der Tiefe.
Daher werden die alten Bergbaureviere im Erzgebirge und im Harz derzeit
Die Industrialisierung – der anderen. Der Ressourcenreichtum untergräbt Südamerikas Natur und das Verhältnis zwischen Linksregierungen und ihrer Basis
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Ein neues Wort geht um in Lateinamerika – der „Extractivismo“. Selbst die Real Academia Española, die Königliche Spanische Akademie, die sich als Hüterin der spanischen Sprache versteht, verzeichnet den Begriff noch nicht. Für uns ungewohnt, lässt sich die Wortschöpfung vielleicht als „Extraktionsprinzip“, aber wohl am besten mit „Förderwut“ umschreiben. Es geht um den immer ungezügelter werdenden Drang des (europäischen, chinesischen und nordamerikanischen) Menschen, aus der Erde herauszuholen, was für den Fortschritt – und zwar dort in Europa, China oder den USA – gebraucht wird. Eigentlich auch in Lateinamerika selbst, aber das ist hochverschuldet. Und so wird fast alles verkauft, was sich unter der Erde befindet. Auch ohne Troika.
Bei den Debatten des Weltsozialforums Ende Januar im brasilianischen Porto Alegre wurde unter anderem
Rattenrennen um die Arktis: Militärs und Konzerne nutzen den Klimawandel, um Ansprüche auf die Ressourcen der Arktis zu erheben
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Die Arktis gilt als eine der Regionen, die besonders sensibel auf den Klimawandel reagieren, da die globale Erwärmung nördlich des Polarkreises viel schneller voranschreitet als beispielsweise in den Breitengraden mit gemäßigtem Klima. Zudem befindet sich im Permafrostboden und unter dem Eispanzer des hohen Nordes eine gigantische Klimabombe: Ungeheure Mengen von Methan und weiteren Klimagasen – deren Masse die bisherigen Treibhausgasemissionen im Verlauf des von Menschen gemachten Klimawandels bei Weitem übersteigt – sind in der Region im gefrorenen Zustand gebunden. Bei weiterer Erderwärmung werden
Multis im Fracking-Fieber: Mit der ökologisch desaströsen Förderung von Schiefergas soll das Zeitalter der fossilen Energieträger verlängert werden
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Den Vorstellungen der Regierung in Warschau zufolge steht Polen vor einer regelrechten Erdgasbonanza, die das Land von russischen Energielieferungen unabhängig machen würde. Der rechtsliberale Regierungschef Donald Tusk betonte Mitte Mai die Bereitschaft seines Landes, die Förderung von sogenanntem Schiefergas langfristig zu unterstützen und rechtlich abzusichern. Es handele sich um „ein enormes energetisches Unterfangen, das die Fundamente für die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der kommenden Jahrzehnte“ legen werde, betonte Tusk.
In Polen wurden bereits 20 Bohrungen nach Schiefergas vorgenommen, in nächster Zeit sollen
Erz oder Leben. Bergbauunternehmen als fünfte Gewalt in Mexiko
Aus: LunaPark21 – Heft 18
Der Artikel 27 der mexikanischen Verfassung liest sich teilweise sehr schön. Die Nation hat die Hoheit über die Bodenschätze auf dem zum Staat gehörenden Territorium. Deren Ausbeutung soll dem gesellschaftlichen Nutzen und der Verbesserung der Lebensbedingungen der städtischen und ländlichen Bevölkerung dienen. Der „öffentliche Reichtum“, den die Bodenschätze darstellen, muss möglichst gerecht verteilt werden und einer „ausgewogenen Entwicklung“ des Landes dienen. Aus diesem Grund hat die Nation zu „jeder Zeit“ das Recht, dem Privatbesitz Vorgehensweisen aufzuzwingen, die dem „öffentlichen Interesse“ dienen.
Die konservative Regierung des Präsidenten Felipe Calderón folgt in ihrer Regierungszeit seit 2006 einer anderen Maxime: Das Privatkapital hat jederzeit das Recht,
[lexikon] Dargebote, Rohstoffe, Abstoffe
Aus: LunaPark21 – Heft 18
„Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums und aller Kultur“.
So steht es im Gothaer Programm der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands von 1875, und hiergegen opponierte Marx: „Die Arbeit ist nicht die Quelle alles Reichtums. Die Natur ist ebenso sehr die Quelle der Gebrauchswerte (und aus solchen besteht doch wohl der sachliche Reichtum!) als die Arbeit, die selbst nur die Äußerung einer Naturkraft ist, der menschlichen Arbeitskraft. Jene Phrase findet sich in allen Kinderfibeln und ist insofern richtig, als unterstellt wird, dass die Arbeit mit den dazugehörigen Gegenständen und Mitteln vorgeht. Ein sozialistisches Programm darf aber