Preissteigerungen heißen in Deutschland jetzt grundsätzlich Inflation – aus schlechten politischen Gründen. Waschkörbeweise soll mein Großvater sein Gehalt abgeholt haben, um am Abend doch nur noch ein Brot für Millionen Mark nach Hause bringen zu können. Das war 1923, wie er immer wieder erzählt hat und diese Erfahrung bestimmte nicht nur sein künftiges Verhalten gegenüber galoppierenden Preissteigerungen und Geldentwertungen. Dabei war die Geldentwertung 1923 nur Ergebnis eines misslungenen Raubes, mit dem die Ausgaben für den Ersten Weltkrieg eigentlich gedeckt werden sollten. Und auch die zweite Währungsumstellung, die mein Großvater erlebte, fand nach dem nächsten verlorenen Weltkrieg statt, weil auch dieses Mal, glücklicherweise, die Rüstungsausgaben nicht durch die Beute aus eroberten Ländern gedeckt werden konnten.