Corona und die Gates-Stiftung
In
der öffentlichen Diskussion zum Thema Covid-19 spielt Bill Gates
immer wieder eine Rolle. Die Bill & Melinda Gates-Stiftung ist
eine wichtige Geldgeberin für die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
und die Meinung über sie reicht von Verschwörungstheorien („Teil
einer geheimen Weltregierung“) bis zu überschwänglichen
Dankesbekundungen.
Kürzlich versuchte Thomas Gebauer, Sprecher
von medico international, in einem Interview den Widerspruch zwischen
diesen beiden Extremen durch einen verbalen Spagat aufzulösen, indem
er einerseits die Ansicht vertrat, dass die Zwecke, für die die
Gates-Stiftung Zuwendungen vergibt, „durchaus honorig seien“ und
dass es „natürlich nicht um eine geheime Weltregierung“ gehe.
Der „eigentliche, zu wenig wahrgenommene Skandal“ sei aber „eine
Refeudalisierung gesellschaftlicher Verhältnisse“. Letzteres
bringt die Sache auf den Punkt, denn der Streit, ob die
Gates-Stiftung Gutes oder Schlechtes macht, verfehlt das Thema. Mit
anderen Worten: Wenn man gegen den Feudalismus ist, diskutiert man
nicht darüber, welcher König gut und welcher schlecht ist – es
geht um das System.
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