Ein arabischer Frühling in neuem Gewand

Ein Friedensnobelpreis für das algerische Volk

Der Friedensnobelpreis geht dieses Jahr an den äthiopischen Staatschef Abyi Ahmed. Verliehen wird er am 10. Dezember in Oslo. Meist werden einzelne Personen, Politiker ausgezeichnet. Selten Gruppen von Menschen oder gar Staaten-Bündnisse – wie 2012 die EU. Friedensgruppen oder -bewegungen wurden so gut wie nie ausgezeichnet. Das versucht der alternative Nobelpreis auszugleichen. Dabei wäre dieses Jahr die Zeit reif für das Osloer Komitee gewesen. Und die Wahl recht klar, wie Kim Müller meint.

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Falsche Frontenstellung in den tunesischen Wahlen

Von vertagten sozialen Konflikten, Islamophobie und der Rückkehr alter Eliten
Christoph Sorg. Lunapark21 – Heft 28

Sanfte Klaviermusik spielt. Eine Schulglocke klingelt. Eine Reihe glücklicher, strahlender Kinder stürmt nach draußen. Zwei schöne junge Frauen nehmen ein Bild von sich mit ihrem Handy auf. Alte Männer diskutieren beim Karten spielen. Ein Mann macht ein Video von seiner Frau und seiner bildhübschen Tochter. Doch dann wird die malerische Szene durch eine Explosion erschüttert. Der Mann kommt wieder zu sich. Neben zahlreichen zerfetzten Leichen findet er nur noch den angekokelten Teddybär seiner kleinen Tochter. Ein Traum. Ein Alptraum. Als der Mann erwacht, wird ihm klar: Der Traum ließ die Zukunft einer heran nahenden islamistischen Herrschaft vorausahnen.

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Ägypten ohne Brot und Freiheit

Politisch-ökonomische Hintergründe der aktuellen Konflikte
Christoph Sorg. Lunapark21 – Heft 23

Die ägyptischen Umbrüche der letzten Jahre waren zu jedem Zeitpunkt eng mit wirtschaftlichen Prozessen verbunden. Zwar war in deutschsprachigen und englischen Medien anfangs gerne von einer verwestlichten, säkularen Jugend, die vom „Westen“ durch den Export sozialer Medien zum Ruf nach Marktwirtschaft und Demokratie ermuntert wurde, die Rede. Doch klammert diese Perspektive die zentrale Rolle von verarmten Schichten und ihren Organisationen aus.

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