Falsche Frontenstellung in den tunesischen Wahlen

Von vertagten sozialen Konflikten, Islamophobie und der Rückkehr alter Eliten
Christoph Sorg. Lunapark21 – Heft 28

Sanfte Klaviermusik spielt. Eine Schulglocke klingelt. Eine Reihe glücklicher, strahlender Kinder stürmt nach draußen. Zwei schöne junge Frauen nehmen ein Bild von sich mit ihrem Handy auf. Alte Männer diskutieren beim Karten spielen. Ein Mann macht ein Video von seiner Frau und seiner bildhübschen Tochter. Doch dann wird die malerische Szene durch eine Explosion erschüttert. Der Mann kommt wieder zu sich. Neben zahlreichen zerfetzten Leichen findet er nur noch den angekokelten Teddybär seiner kleinen Tochter. Ein Traum. Ein Alptraum. Als der Mann erwacht, wird ihm klar: Der Traum ließ die Zukunft einer heran nahenden islamistischen Herrschaft vorausahnen.

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Ägypten ohne Brot und Freiheit

Politisch-ökonomische Hintergründe der aktuellen Konflikte
Christoph Sorg. Lunapark21 – Heft 23

Die ägyptischen Umbrüche der letzten Jahre waren zu jedem Zeitpunkt eng mit wirtschaftlichen Prozessen verbunden. Zwar war in deutschsprachigen und englischen Medien anfangs gerne von einer verwestlichten, säkularen Jugend, die vom „Westen“ durch den Export sozialer Medien zum Ruf nach Marktwirtschaft und Demokratie ermuntert wurde, die Rede. Doch klammert diese Perspektive die zentrale Rolle von verarmten Schichten und ihren Organisationen aus.

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