Die Industrialisierung – der anderen. Der Ressourcenreichtum untergräbt Südamerikas Natur und das Verhältnis zwischen Linksregierungen und ihrer Basis

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Ein neues Wort geht um in Lateinamerika – der „Extractivismo“. Selbst die Real Academia Española, die Königliche Spanische Akademie, die sich als Hüterin der spanischen Sprache versteht, verzeichnet den Begriff noch nicht. Für uns ungewohnt, lässt sich die Wortschöpfung vielleicht als „Extraktionsprinzip“, aber wohl am besten mit „Förderwut“ umschreiben. Es geht um den immer ungezügelter werdenden Drang des (europäischen, chinesischen und nordamerikanischen) Menschen, aus der Erde herauszuholen, was für den Fortschritt – und zwar dort in Europa, China oder den USA – gebraucht wird. Eigentlich auch in Lateinamerika selbst, aber das ist hochverschuldet. Und so wird fast alles verkauft, was sich unter der Erde befindet. Auch ohne Troika.

Bei den Debatten des Weltsozialforums Ende Januar im brasilianischen Porto Alegre wurde unter anderem

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Rattenrennen um die Arktis: Militärs und Konzerne nutzen den Klimawandel, um Ansprüche auf die Ressourcen der Arktis zu erheben

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Die Arktis gilt als eine der Regionen, die besonders sensibel auf den Klimawandel reagieren, da die globale Erwärmung nördlich des Polarkreises viel schneller voranschreitet als beispielsweise in den Breitengraden mit gemäßigtem Klima. Zudem befindet sich im Permafrostboden und unter dem Eispanzer des hohen Nordes eine gigantische Klimabombe: Ungeheure Mengen von Methan und weiteren Klimagasen – deren Masse die bisherigen Treibhausgasemissionen im Verlauf des von Menschen gemachten Klimawandels bei Weitem übersteigt – sind in der Region im gefrorenen Zustand gebunden. Bei weiterer Erderwärmung werden

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Erz oder Leben. Bergbauunternehmen als fünfte Gewalt in Mexiko

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Der Artikel 27 der mexikanischen Verfassung liest sich teilweise sehr schön. Die Nation hat die Hoheit über die Bodenschätze auf dem zum Staat gehörenden Territorium. Deren Ausbeutung soll dem gesellschaftlichen Nutzen und der Verbesserung der Lebensbedingungen der städtischen und ländlichen Bevölkerung dienen. Der „öffentliche Reichtum“, den die Bodenschätze darstellen, muss möglichst gerecht verteilt werden und einer „ausgewogenen Entwicklung“ des Landes dienen. Aus diesem Grund hat die Nation zu „jeder Zeit“ das Recht, dem Privatbesitz Vorgehensweisen aufzuzwingen, die dem „öffentlichen Interesse“ dienen.

Die konservative Regierung des Präsidenten Felipe Calderón folgt in ihrer Regierungszeit seit 2006 einer anderen Maxime: Das Privatkapital hat jederzeit das Recht,

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[lexikon] Dargebote, Rohstoffe, Abstoffe

Aus: LunaPark21 – Heft 18

„Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums und aller Kultur“.

So steht es im Gothaer Programm der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands von 1875, und hiergegen opponierte Marx: „Die Arbeit ist nicht die Quelle alles Reichtums. Die Natur ist ebenso sehr die Quelle der Gebrauchswerte (und aus solchen besteht doch wohl der sachliche Reichtum!) als die Arbeit, die selbst nur die Äußerung einer Naturkraft ist, der menschlichen Arbeitskraft. Jene Phrase findet sich in allen Kinderfibeln und ist insofern richtig, als unterstellt wird, dass die Arbeit mit den dazugehörigen Gegenständen und Mitteln vorgeht. Ein sozialistisches Programm darf aber

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