Debatte zum Charakter der VR China

Die Positionen in der Linken zu China gehen weit auseinander. Für einige – so in der DKP, in Teilen der Redaktion der Tageszeitung „junge welt“ oder in der Redaktion der Zeitschrift „Sozialismus“ – handelt es sich um eine sozialistische Gesellschaft oder um eine Gesellschaft auf dem Weg zum Sozialismus, auch mal um einen „Staatskapitalismus“ mit einer „sozialistischen Marktwirtschaft“. Für andere handelt es sich um ein Land, das seit den 1980er Jahren einen radikalen Wandel erlebt hat von einer nicht-kapitalistischen Gesellschaft mit sozialistischen Elementen hin zu einer kapitalistischen Gesellschaft, die im ökonomischen Bereich Züge des Manchesterkapitalismus mit einer starken, lenkenden Position von Staat und KP aufweist, während der politische Überbau von einer diktatorisch herrschenden KP-Elite geprägt ist.

Wir dokumentieren im Folgenden zwei unterschiedliche Positionen.

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Markt und Wachstum vor Menschenrechten. Weltentwicklungsbericht 2012 „Geschlechtergleichheit und Entwicklung“

Aus: LunaPark21 – Heft 17

Alle reden von Krise. Die Weltbank nicht. Zumindest nicht im Weltentwicklungsbericht (WDR) 2012. Der hat Geschlechtergleichheit zum Thema. Sozusagen antizyklisch. Während sich in der Entwicklungspolitik und ihren Institutionen eine Gender-Müdigkeit breitgemacht hat, schreibt die Weltbank auf 420 Seiten gegen diese Erschöpfung an. Erstmalig widmet sie ihre Leuchtturmpublikation, mit der sie jährlich Diskurshoheit zu einem entwicklungspolitischen Thema beansprucht, Geschlechterunterschieden und Gleichstellungspolitik.

Seit den 1970er Jahren setzt die Weltbank immer wieder ihre Duftmarken in der entwicklungspolitischen Debatte über Frauen. Bereits 1975 strebte sie an, dass

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