„Wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still!“


Ein Aufruf zum Frauenstreik in Deutschland am 8. März 2019

100 Jahre nachdem sich Frauen das Wahlrecht erkämpft haben, sind viele Versprechen noch uneingelöst. Deshalb ruft ein bundesweites Netzwerk ruft zum Frauenstreik am 8. März 2019 auf.

Am Wochenende vom 10. auf den 11.11.2018 fand das erste bundesweite Vernetzungstreffen für einen Frauenstreik in Deutschland mit 400 Teilnehmerinnen in Göttingen statt. Das Netzwerk ruft Frauen und queers dazu auf, am 8. März 2019 bundesweit die bezahlte und unbezahlte Arbeit niederzulegen. Der Streik knüpft an die globale Streikbewegung von Frauen an, die sich von Argentinien bis Hong Kong, von Polen bis Italien ausbreitet. Auch hierzulande geht es sowohl um Auseinandersetzungen um Lohn und Arbeitsbedingungen als auch um Forderungen nach Aufwertung und Umverteilung der unbezahlten Erziehungs-,Haushalts- und Pflegearbeit. Der Streik soll außerdem ein deutliches Zeichen für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und gegen jede Form von Gewalt an Frauen setzen.

Anthea, Frauenstreikkomitee Berlin: „Es ist offensichtlich Zeit für eine feministische Großdebatte. Die Dynamik ist überwältigend – fast wöchentlich gründen sich neue Ortsgruppen und Streikkomitees. In den kommenden Monaten wollen wir gemeinsam auf den Tag hinarbeiten, an dem wir zeigen werden: wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still“.

Nina, Koordinierungskreis für einen Frauenstreik in Nordrhein-Westfalen: „Wir haben Pläne geschmiedet, wie wir In den Betrieben und Organisationen aktiv werden, aber auch in den Stadtteilen und Nachbarschaften, in Werkstätten, in Schulen und Kindergärten, in Krankenhäusern – und auch zu Hause. Wir diskutieren über konkrete Streik- und Aktionsformen, planen, vernetzen uns. Auch innerhalb der Gewerkschaften wird schon viel über den Frauenstreik diskutiert.“

Penelope, Frauenstreikkomitee München: „Wir sind viele und sehr verschieden. Wir sind Frauen und Queers, wir arbeiten in Festanstellung oder selbstständig, befristet oder ohne Vertrag. Wir gehen zur Schule, sind in der Ausbildung oder von Hartz IV betroffen, leben schon lange hier oder sind vor kurzem als Geflüchtete hergekommen. Wir haben eines gemeinsam: Wir sind alle Arbeiterinnen und wir wollen streiken. Für ein gutes Leben – für jede von uns.“.

Judith, Frauenstreikkomitee Berlin: „#MeToo hat deutlich gezeigt wie viele Frauen ein Bedürfnis haben sich zu wehren. Auch bei uns geht es viel um Gewalt gegen Frauen und Sexismus – aber wir gehen weit darüber hinaus: Es geht um gleiche Rechte im Berufsleben. Um Umverteilung der unbezahlten Arbeit im Haushalt. Um den Rechtsruck, der Frauen- und Minderheitenrechte in Frage stellt. Wir lassen uns das nicht bieten!“

Mehr Informationen: Homepage: https://frauenstreik.org/

Facebook: https://www.facebook.com/frauenstreik.org

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern per Mail oder telefonisch zur Verfügung / Pressekontakt: Judith Daniel // Mail: frauenstreik@gmail.com // Telefon: 0157 – 35801428