Anmerkungen zum „Green New Deal“
Es ist jetzt vierzig Jahre her, dass ich meinen bis heute gültigen Lieblingswitz gehört, gelesen und bereits häufiger erzählt habe: „Kommt ein Kunde in ein Fachgeschäft für Fahnen und Flaggen. Er bittet den Verkäufer: „Ich hätte gerne eine neue Erkennungsfahne, am liebsten eine grüne“. Antwortet der Verkäufer: „Grün gibt es nicht, wir haben nur Schwarz-Rot-Gold.“ „Gut“, sagt der Kunde, „dann nehme ich die rote“.
So ergeht es heute auch der Umweltbewegung. Sie möchte gerne eine neue, umfassende, am liebsten grüne Identität finden, mit neuer Lebensweise und Perspektive – aber geboten werden ihr nur nationalistische Lösungen zur Beibehaltung der kapitalistischen Realität, und das in den Angeboten versteckt schlummernde Rot, die antikapitalistische Perspektive, wird nur sehr zögerlich ins Auge gefasst. Eine besondere Attraktivität gewinnt gerade ein schon relativ lange durch die Debatte geisternder Begriff: Green New Deal.