Friedrich Engels und die Geschlechterfrage

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Die soziologische Frauenforschung beklagte schon lange, dass die großen Gesellschaftstheorien, die sich mit Arbeit befassen, die Leistung der Frauen für die Erschaffung und den Erhalt der Gesellschaft ignorieren. Die Arbeiten in der Familie, bei der Erziehung der Kinder, der Pflege der Hilfsbedürftigen und in der ehrenamtlichen Arbeit fielen lange Zeit nicht unter die Definition Arbeit, weil sie bekanntlich nicht bezahlt und privat, ohne Arbeitsvertrag und ohne soziale Rechte erbracht werden und angeblich auch unbezahlbar erscheinen. Innerhalb der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung hat sich – ausgehend von einem international getragenen Konsens in der Ablehnung von Frauenunterdrückung und Frauenausbeutung – bereits in den 1970er Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Erarbeitung einer „feministischen Gesellschaftstheorie“, der ein erweiterter Arbeitsbegriff zugrunde liegt, notwendig ist. Schließlich galt seit 1968 die Erkenntnis: Das Priv ate ist politisch. Ziel war die Aufhebung der geschlechtsspezifisch-hierarchischen Arbeitsteilung in allen Bereichen menschlicher Arbeit – nicht nur individuell, sondern auch kollektiv. Das ist bis heute nicht erreicht.

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