Konflikt beim Online-Giganten

Hintergründe der Tarifauseinandersetzung bei Amazon
Angela Bankert. Lunapark21 – Heft 26

Bei Amazon ist schon der Firmenname Programm. Unternehmensgründer Jeff Bezos – mittlerweile auf Platz 19 der Forbes Reichen-Liste – hat ihn vom größten Fluss der Welt, dem Amazonas, abgeleitet. Er will das weltgrößte Online-Kaufhaus aufbauen. Wo es nichts gibt, was es nicht gibt. Bereits heute ist der US-Konzern mit Hauptquartier in Seattle der größte Onlinehändler weltweit. Von Tierfutter und Tablets über Cloud Computing bis zu eigenen Buchverlagen und Filmproduktionen ist alles im Angebot.

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Ein unendlicher AMAZON-Strom von Aggression, Ausbeutung & Arroganz

Lunapark21 – Heft 26

Vor zehn Jahren tauchte unter den 500 größten Konzernen der USA noch kein Unternehmen mit Namen Amazon auf. Vor acht Jahren, 2006, lag dieses Unternehmen in dieser Gruppe im Mittelfeld – auf Rang 237 mit weniger als 10 Milliarden US-Dollar Umsatz. Im vergangenen Jahr 2013 ist das Unternehmen bereits der 35. größte US-Konzern mit 75 Milliarden US-Dollar Umsatz.

Dramatisch entwickelte sich vor allem der Börsenwert: 2006 betrug der Marktwert von Amazon gut 10 Milliarden US-Dollar – 2013 waren es mit 155 Milliarden Dollar gut 15 Mal mehr.

Ein derart aggressives Wachstum wird in den „Qualitäts-Medien“ idealisiert und der Person an der Spitze, Firmengründer und Mehrheitseigner Jeff Bezos zugeschrieben. Was nicht einmal falsch ist. Was aber wenig mit der geistigen Größe, die diesem Herrn gelegentlich zugesprochen wird, und viel mit den Niederungen, in denen sich dessen Denke bewegt, zu tun hat.

Amazon im allgemeinen und Bezos im besonderen sind Kapitalismus und Darwinismus pur. Streiks sind für Bezos „Einmischung in die Unternehmenskultur“. Diese „Kultur“ besteht aus dem Dreigestirn 1. extreme Ausbeutung (Niedrigstlöhne), 2. extreme Fluktuation (junge Kräfte werden kurze Zeit ausgesaugt und dann ausgespuckt) und 3. extreme Arbeitsdichte: In den USA gilt bei Amazon ein Strafkatalog mit einem rigiden Punktesystem: bei sechs Punkten folgt die Entlassung; eine Krankmeldung ist bereits ein Punkt. Die Süddeutsche Zeitung vom 26. Oktober 2013: „Statt Klimaanlagen leistete sich Amazon in früheren Zeiten in den heißen Lagerhallen lieber einen Rettungswagen, der die kollabierenden Arbeiter abtransportierte.“
Immer wieder wird mit Blick auf den sogenannten Rheinischen Kapitalismus davon geschwafelt, Unternehmer hätten eine „soziale Verantwortung“. Bezos kommt gut damit klar, dass seine Unternehmensphilosophie das Asoziale ins Zentrum rückt.

Und wenn der Planet durch Bosse wie Bezos und Unternehmen wie Amazon komplett zugrunde gerichtet ist, so ist das aus Bezos Sicht nicht weiter tragisch. Er träumt davon, dass die Menschheit diesen Planeten irgendwann verlässt und das All besiedelt. Zu diesem Zweck gründete er das Unternehmen Blue Origin, das eine Rakete für Weltraumreisen baut.

Gibt man „relentless.com“ im Internet ein („gnadenlos.com“), so wird man auf Amazon geleitet. „Relentless“ sollte Jeff Bezos Unternehmen ursprünglich heißen. Jetzt agiert es nur so – und tut es so unendlich wie es der Strom Amazonas ist. LP21-Redaktion

Erfolg unter schwierigen Bedingungen

Daniel Behruzi. Lunapark21 – Heft 26

Der Streik im Einzelhandel war in Deutschland der mit Abstand bedeutendste Arbeitskampf des Jahres 2013. Und das nicht allein wegen seiner Ausmaße – mit zehntausenden Streikenden aus 950 Betrieben, die über acht Monate hinweg immer wieder die Arbeit niederlegten. Auch die politische Bedeutung dieses Konflikts ist groß.

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Bezahlt die Deutsche Bahn AG Fälscherwerkstätten?

Gefälligkeitsgutachten anlässlich 20 Jahre Bahnreform
Bernhard Knierim/Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 26

Die Deutsche Bahn AG ist bemüht, möglichst viele positive Stimmen zur Bahnreform in der Öffentlichkeit zu platzieren. Auffällig sind dabei zwei aktuelle Gutachten, die die DB AG selbst in Auftrag gegeben hat – eines bei der Unternehmensberatung Roland Berger und eines beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW).[1]

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Migration & Heiratsökonomie

Träume und Kosten für Drittstaatsangehörige in Österreich
Irene Messinger. Lunapark21 – Heft 26

Der Preis einer Staatsbürgerschaft wurde kürzlich so offen wie selten thematisiert: Malta verleiht gegen eine Zahlung von 650000 Euro die begehrte EU-Staatsbürgerschaft, Reise- und Niederlassungsfreiheit innerhalb der Union sind dabei bereits eingeschlossen.

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Kapitalistische Ökonomie & Kriege

Lunapark21 – Heft 26

Das ist natürlich ein weiter, versuchter Themen-Wurf in unserem LP21-Spezial, wie möglicherweise Michelangelos David hätte schleudern können: Von Weltkrieg I & Ukraine-Krise (S. 42 und S. 58), über Dollar, Öl und US-Kriege (S. 49), zur Sicherheitsindustrie in USA (S. 56) und Mexiko (S. 58) bis hin zur Rolle der Frauen im Ersten Weltkrieg (S. 63); das Lexikon zur Debatte um WKI nicht vergessen (S. 65).

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Erster Weltkrieg und Ukraine-Krise

Rüstung, Krieg & Kapital
Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 26

Den Ausgangspunkt für den Ersten Weltkrieg bildete eine jahrzehntelang betriebene Hochrüstung in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich-Ungarn und Russland. Diese Aufrüstung und die Wirkung der Rüstungsproduktion auf Ökonomie und Politik spielen in den aktuellen Debatten um den Ersten Weltkrieg so gut wie keine Rolle.

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Hermes & Ares

Winfried Wolf. Lunapark21 – Heft 26

Wochenlang gab es ein hörbares Wehklagen der deutschen Industrie angesichts der einigermaßen harten Politik des Westens gegen Russland in der Ukraine-Krise. Immerhin gingen 2013 deutsche Exporte im Wert von 36 Milliarden Euro nach Russland, womit das Land auf Rang 11 unter den wichtigen Exportmärkten deutscher Unternehmen steht. Nach einigem Hin und Her scheint sich am Ende allerdings die „nationale“ gegen die „primär ökonomisch bedingte Politik“ durchgesetzt zu haben: Die Berliner Regierung vollzog weitgehend einen Schulterschluss mit den USA und der Nato und hielt damit auch die EU auf dieser einigermaßen harten Linie.

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