Athen im Juni: Bilder – Eindrücke – Gespräche

Winfried Wolf in Lunapark21 – Heft 30

Vorbemerkung. Der ERSTE Entschluss, ANFANG JUNI nach Athen zu fliegen, erfolgte kurzfristig. Es ging darum, die Möglichkeit einer Kooperation zwischen der von mir mit gegründeten neuen Publikation FaktenCheck:HELLAS – FCH und der Zeitung der Redakteure (EFSYN) auszuloten. Wir hatten das FCH-Projekt höchst kurzfristig aus der Taufe gehoben und sind von dessen Erfolg einigermaßen überrascht (siehe hier).

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FaktenCheck:HELLAS – Die Publikation

Winfried Wolf in Lunapark21 – Heft 30

FaktenCheck:HELLAS wurde Ende März gegründet. Die erste Ausgabe erschien Anfang April. Bislang erschienen drei Ausgaben, die es addiert auf eine Auflage von 175000 Ex. brachten (ca. 50000 als Beilagen der jungen Welt bzw. der WOZ, Zürich). Alle drei Ausgaben sind vergriffen. Die hohe Auflage wird dadurch erreicht, dass die meisten Bestellungen in Kontingenten erfolgen (ab 100 Exemplaren Abnahme kostet eine Zeitung 15 Cent), so dass die meisten FCH-Zeitungen auf Veranstaltungen verteilt oder in Kneipen, Kulturzentren usw. ausliegen.
Die achtseitige Zeitung wird getragen von rund 50 Personen aus dem Umkreis von Attac, linken Gewerkschaftsaktiven und einem halben Dutzend Abgeordneten der Partei DIE LINKE. Redaktionsmitglieder sind Werner Rügemer (Köln), Mag Wompel (LabourNet Germany; Bochum), Sebastian Gerhardt und Winfried Wolf – die letzteren beiden Mitglieder der LP21-Redaktion Berlin.
Ziele von FCH sind die Entwicklung einer demokratischen Gegenöffentlichkeit angesichts der systematischen Desinformation und Demagogie in der Griechenland-Berichterstattung und ein Beitrag zur Herausbildung einer europaweiten Solidarität mit der Bevölkerung in Griechenland. Nr. 3 von FCH erschien in griechischer Fassung als Printbeilage in der griechischen Tageszeitung EFSYN. Englische und französische FCH-Ausgaben liegen seit Nr. 3 als Internet-Zeitungen vor. Bei der vierten FCH-Ausgabe, die ab dem 12. Juli in den Vertrieb ging, gibt es auch spanische und italienische FCH-Fassungen. Infos siehe: www.faktencheckhellas.org

Handelsblatt und Handelsblatt-Korrespondent

Aus Lunapark21 – Heft 30

Was gilt: „Berlin hat bisher an den Griechenland-Hilfen verdient“ oder „Den Griechen passt die EU nur solange, wie sie von der EU Geld bekommen“

Gerd Höhler berichtet regelmäßig aus Griechenland – für die führende deutsche Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Der Mann ist höchst kompetent. Er lebt auch seit Jahrzehnten in Griechenland. Das bekommt man dann besonders „rund“ übermittelt, wenn man anstelle der Tageszeitung Handelsblatt die Griechenland-Zeitung liest.

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Alles Lüge…

Winfried Wolf in Lunapark21 – Heft 30

… sang Rio Reiser. Aber das dürfen wir aus juristischen Gründen so direkt nicht sagen. Aber vielleicht so ähnlich?
Klartext 1: Der CDU-MdB Wolfgang Bosbach sagte bei „Günther Jauch“ vor 5 Millionen TV-Zuschauern: „Der griechische Ministerpräsident hat jetzt angeboten, das reale Renteneintrittsalter in Griechenland, das bei uns bei fast 64 Jahren liegt, auf 56 Jahre anzuheben.

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Klassensolidarität statt Exit

Ergebnis langer Debatten: Die Mehrheitsposition von Syriza

Christos Laskos und Euclid Tsakalotos in Lunapark21 – Heft 30

Die EU umfasst die Integration der kapitalistisch entwickelten europäischen Länder. Sie ist eine strategische Koalition der herrschenden Klassen, die darauf aus sind, ihre Position gegenüber den USA und anderen kapitalistischen Formationen zu stärken, aber in erster Linie gegenüber ihren eigenen Arbeiterklassen. Die wesentliche Voraussetzung für die ungehinderte Kapitalakkumulation sind günstige Bedingungen für die Inwertsetzung des Kapitals, wozu der kapitalistische Wettbewerb zählt. Internationaler Wettbewerb ist für die Organisierung der bürgerlichen Macht eine geniale Strategie, weil dieser zur anhaltenden Reorganisierung der Arbeit antreibt und für die Eliminierung von wettbewerbsuntauglichen Einzelkapitalen sorgt, wovon am Ende das Gesamtkapital profitiert.

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Beste Strategie: geordneter Austritt aus dem Euro

Elisa Simantke & Nikolas Leontopoulos befragten Costas Lapavitsas

Aus Lunapark21 – Heft 30

Was ist Ihr Eindruck von den bisherigen Verhandlungen?
Die Strategie der Regierung war, dass eine Veränderung der politischen Kräfte in Griechenland als Katalysator für ganz Europa wirken wird. Diese Strategie ist jetzt gescheitert. Die wirkliche Frage ist, wie lange es dauern wird, bis die Menschen das verstanden haben.

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Von Byrnes zu Merkel

Der deutsche Sonderweg in die Spitzengruppe des liberalen Imperialismus

Sebastian Gerhardt in Lunapark21 – Heft 30

Nicht nur Alexis Tsipras ist immer für eine Überraschung gut. Von seinem Amtsantritt als Finanzminister bis zum Rücktritt am Tag nach dem mutigen Referendum hat Yanis Varoufakis mit kantenreichen Positionen die Diskussion über die europäische Krise vorangebracht. So machte er zum Auftakt des G7-Gipfels in Elmau Anfang Juni den Vorschlag, Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte eine „Rede der Hoffnung“ halten, so wie einst der US-Außenminister James Byrnes im September 1946. Vor dem Auftritt von Byrnes in Stuttgart hätten die Alliierten eine Politik der Deindustrialisierung Deutschlands verfolgt, eine Umstellung der deutschen Wirtschaft auf „Landwirtschaft und Leichtindustrie“ beabsichtigt. Byrnes Rede habe einen Zeitenwechsel signalisiert. Erst danach hätten die Deutschen, so Varoufakis, ihre „harte Arbeit, Innovation und Hingabe an eine demokratisches und einiges Europa“ positiv einsetzen können. Nun bräuchten die Griechen eine ebensolche Chance.

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Reichtum und Fluch der Energievorkommen. Griechenland und die Ressourcenkontrolle im östlichen Mittelmeer

Aus: LunaPark21 – Heft 31

Griechenland könnte offenbar – ebenso wie viele andere Staaten im östlichen Mittelmeer – große Mengen Öl und Gas fördern. Die Rede ist von einem „neuen Persischen Golf“. Doch das Thema ist nicht wirklich neu. Schon seit vielen Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Ankündigungen zur Vergabe von Förder-Konzessionen, nicht aber zur Energiegewinnung im großen Stil. Offenbar soll das so sein.

Der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei hat historisch weit zurückreichende Wurzeln. Kaum jemand versteht aber, warum sich

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Griechenland und die europäische Linke

Aus: LunaPark21 – Heft 31

Unter europäischem Blickwinkel ist zunächst festzuhalten, dass mit Syriza zum ersten Mal seit der Nelkenrevolution in Portugal (1974) wieder eine links orientierte Partei Regierungsgeschäfte in einem EU-Land übernommen hatte.

Damit dies Beispiel nicht Schule macht und auf diese Weise die Kapitalherrschaft in Europa gefährdet, wurde die Syriza-Regierung von Anfang an als „linksradikal“ verteufelt und auf das Schärfste bekämpft. Darin waren sich die politischen Vertreter des europäischen Großkapitals völlig einig.

Gegen diese Phalanx hätte die Syriza-Regierung

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quartalslüge: „Die Sparpolitik begann erste Früchte zu tragen…“

Winfried Wolf in Lunapark21 – Heft 29

In den vergangenen Wochen und Tagen tauchte im Zusammenhang mit der Zuspitzung der politischen und ökonomischen Krise in Griechenland immer wieder eine Behauptung auf, die da lautet: „Und dabei begann doch die Sparpolitik erste Früchte zu tragen….“ Stellvertretend für viele Berichte sei hier die Rheinische Post vom 29. Dezember 2014 – also aus der Zeit vor dem Syriza-Wahlsieg – zitiert: „Die strikte Sparpolitik der Regierung Samaras trug erste Früchte, das Wachstum zog langsam an, die horrende Arbeitslosigkeit begann, ganz leicht zu sinken. Anteil daran hatte neben den gewaltigen Anstrengungen der Griechen selbst mit Lohnkürzungen von 25 Prozent auch die internationale Gemeinschaft, die Athen mit Notkrediten über die Krise half. Dies ist alles in Gefahr, wenn nun vorgezogene Neuwahlen kommen. […] Ein triumphierender Links-Populist Tsipras [ist] Gift für den Erholungskurs.“

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