„Wir ham was zu sagen“

Prekäre Arbeitskämpfe von Frauen
Ingrid Artus/Silke Röbenack. Lunapark21 – Heft 27

Dass Frauen auch im 21. Jahrhundert noch immer fast ein Viertel weniger Lohn als Männer erhalten, hat viele Gründe. Einer davon ist, dass Frauen häufiger in Betrieben arbeiten, in denen es weder Tarifverträge noch Betriebsräte gibt. „Typisch weibliche“ Arbeitsbereiche wie Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime, aber auch der Einzelhandel, Hotels, Gaststätten oder das Reinigungsgewerbe sind keine Hochburgen gewerkschaftlicher Mitgliedschaft. Hier herrschen oft prekäre Beschäftigungsbedingungen, d.h. Niedriglöhne, Teilzeit und geringfügige Beschäftigung, hochflexible Arbeitszeit- und Schichtsysteme, die auf Bedürfnisse der Beschäftigten kaum Rücksicht nehmen. Ein hoher Anteil der Verträge ist befristet. Die Belegschaften arbeiten häufig über viele Einsatzorte verstreut, was die Organisierung zusätzlich erschwert. Daher hat „der Chef“ – selten auch „die Chefin“ – das alleinige Sagen. Und frau hält lieber den Mund.

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