Wasser statt Mauer. Der Papst, die Migration und Ellis Island

Aus: LunaPark21 – Heft 31

In seiner Rede vor dem US-Kongress ging Papst Franziskus auch auf die weltweiten Fluchtbewegungen ein. Er ist ein erfahrener Prediger. Als Chef der katholischen Kirche weiß er, wie man um die Zustimmung eines Publikums wirbt. Dem Parlament der einzigen Weltmacht schmierte er deshalb Honig ums Maul: „Wir, die Menschen dieses Kontinents, haben keine Angst vor Fremden, denn die meisten von uns sind einst selbst Fremde gewesen. Ich sage dies als Sohn von Immigranten, wissend, dass viele von Euch auch von Immigranten abstammen.“ Ob die gewünschte Wirkung aber eintritt – das steht auf einem anderen Blatt. Werden die durchweg reichen Politprofis Washingtons, oder wenigstens einige ihrer Sponsoren und Wähler, sich nun mit den armen Flüchtlingen verbunden fühlen, die die Grenzen der USA erreichen? Zweifel sind angebracht. Kaum ein Ort macht das deutlicher, als eine Insel vor New York: Ellis Island.

Lange Zeit hatte der wichtigste US-Atlantikhafen keine

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seziertisch nr. 168: Austerität

Aus: LunaPark21 – Heft 31

Das Fremdwort „Austerität“ wird oft mit „Sparpolitik“ übersetzt. Dies ist unscharf und kann leicht dazu beitragen, diejenigen zu entwaffnen, die einen solchen Kurs bekämpfen wollen. Denn was ist gegen Sparen einzuwenden? Das Beispiel der schwäbischen Hausfrau, die nicht mehr ausgibt als sie einnimmt, wird nur von einer Minderheit verlacht. Die Mehrheit findet, dass das ein vernünftiges Verhalten ist. Dies gilt umso mehr, als man in der Heimat der schwäbischen Hausfrau in der Regel ja nicht hungert. In den Speckgürteln Baden-Württembergs sind die Einnahmen hoch, und es kostet keine Entbehrungen, wenn sie von

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