Der Mensch als Humankapital – Die schöne neue Arbeitswelt

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Seit April ist der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „Work hard – play hard“ von Carmen Losmann in den Kinos zu sehen. Die deutsche Filmemacherin, die an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert hat, recherchierte vier Jahre über Anspruch und Wirklichkeit moderner Großunternehmen, für die Arbeit und Freizeit ihrer Mitarbeiter immer mehr verschwimmen. „Work hard – play hard“ ist eine Redensart aus der amerikanischen Unternehmenskultur: Arbeite hart – feiere viel. Der Film löste heftige Diskussionen in Medien, blogs und sozialen Netzwerken aus. In LP21 äußert sich Carmen Losmann über ihren Film:

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Meist Studienschluss beim Bachelor: Bologna-Prozess und Frauen

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Mit der Einführung der neuen Studienarchitektur im Zuge des Bologna-Prozesses waren viele Hoffnungen und Befürchtungen verbunden. Die Reform zur Einführung einer gestuften Studienstruktur war äußerst umstritten und umkämpft. Kritisiert wurde, die Reform des Hochschulwesens diene in erster Linie der Verkürzung der Studienzeiten. Indem der Bachelor zum „Regelabschluss“ erklärt wird, soll das Individuum dem Arbeitsmarkt kostengünstiger, früher und damit länger zur Verfügung stehen.

Der Begriff der „Employability“ steht exemplarisch für die Verkürzung der Reformdynamik, die auf eine reine Verwertungslogik abzielt. Auf der anderen Seite wurden die

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Heft 18: Jagd nach Rohstoffen

lunapark 21 - heft 18 - Jagd nach Rohstoffenlunart Birgit Rüberg • Reise ins Licht editorial quartalslüge „Spanien muss sich endlich vom EU-Stabilitätsfonds helfen lassen“ kolumne winfried wolf … und jetzt noch Italien: Sie werden geholfen! welt & wirtschaft Gregor KritidisGriechenland vor einer autoritären Wende? Lucas ZeiseBanken brauchen noch mehr Staatsgelder Winfried WolfDie Achse Paris – Berlin hat einen neuen Knacks lunaluna Werner RügemerDie Freiheit der Arbeit. Die universellen Menschenrechte gelten auch für die Arbeitsverhältnisse soziales & gegenwehr Jörn Boewe & Johannes SchultenBilligflughafen BER. Niedriglöhne & prekäre Beschäftigung am neuen Berliner Airport Gespräch mit Jens Gröger (ver.di): „Fast ausschließlich auf Leiharbeit gesetzt“ Patrick Schreiner • Besserverdienende zahlen mehr Einkommenssteuer – gut so! der subjektive faktor Urte Sperling„Gemeinsam für unser Klinikum!“ Für eine Rückabwicklung der Privatisierung des Uniklinikums Gießen-Marburg lunart Pit Kinzer • Gerngroß Models Einkommensgrößen A – Z peripherie & zentrum Gerhard KlasEine unheilige Allianz: Hindunationalisten & Big Business Phil MaderRezension: Gerhard Klas „Die Mikrofinanz-Industrie“ Johannes SchultenEin erster Schritt: Argentinien verstaatlicht Ölkonzern YPF feminismus & ökonomie Klemens HimpeleBologna-Prozess & Frauen: Meist Studienschluss beim Bachelor Gisela NotzWo ist denn der Chef? Frauen in Naturwissenschaften & Technik spezial >> neue & alte jagd nach rohstoffen Urs-Bonifaz KohlerDas Rohstoff-Halali •Einsatz knapper Metalle & Rohstoffe bzw. Seltener Erden Manfred DietenbergerRohstoffkartierung: Das unbekannte Erbe der DDR Günter PohlDie Industrialisierung der anderen: Ressourcenreichtum in Südamerika Tomasz KoniczRattenrennen um die Arktis: Militärs & Konzerne und die Ressourcen Tomasz KoniczFracking-Fieber: Ökologisch desaströse Schiefergas-Förderung Gerold SchmidtErz oder Leben: Bergbauunternehmen als fünfte Gewalt in Mexiko lunart Matthias Schmeier • Ästhetik des Widerstands im Maßstab 1:35 lexikon Georg FülberthDargebote, Rohstoffe, Abstoffe wissenschaft & ökonomie Steffi Ober & Bernhard KnierimOccupy Forschung & Innovation! kultur & gesellschaft Interview mit Carmen Losmann zum Dokumentarfilm „Work hard – play hard“ geschichte & ökonomie Thomas KuczynskiDer erste Bericht an den Club of Rome: Vierzig Jahre Diagnose zeit & ort Sebastian GerhardtDollars & Träume: Geben ist seliger als nehmen seziertisch nr. 155 Georg FülberthFiskalpakt plus

[quartalslüge] „Spanien muss sich endlich vom EU-Stabilitätsfonds helfen lassen“

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Spätestens seit dem 7. Juni, als Fitch das Rating des Landes gleich um drei Stufen herabstufte, ist klar: Der nächste Kandidat für eine Staatspleite in Euroland ist Spanien. Wie zuvor bei Griechenland, dann bei Irland und Portugal boten die EU-Kommission und insbesondere die deutsche Bundesregierung viele Wochen lang „Hilfe“ an und forderten, Spanien müsse „unter den EU-Rettungsschirm“. „Helfen“ meint in der Regel einen Vorgang in beiderseitigem Einverständnis. In diesem Fall handelt es sich um einen Imperativ: „Spanien muss sich helfen lassen“, so die Überschrift in der Süddeutschen Zeitung (6.6.2012). Aus einem Plump-Deutsch-Scherz wird ernst: „Sie werden geholfen.“

Bemüht werden Stereotypen, wonach

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[kolumne winfried wolf] … und jetzt noch Italien: Das Ende der Sonderfälle – die neue europäische Krise

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Spätestens seit dem Offenbarungseid der Regierung Rajoy, wonach die spanische Bankenkrise nicht mehr mit eigenen Mitteln eingedämmt werden kann, ist offenkundig: Griechenland ist keine Ausnahme. Und Portugal und Irland sind keine Sonderfälle. Die grundlegenden Elemente dieser strukturellen Krise – ein aufgeblähter Bankensektor mit vielen faulen Krediten, eine hohe öffentliche Schuld, die mit Bankenhilfen erhöht wurde, eine von der EU diktierte „Stabilitätspolitik“, mit der man sich in die realwirtschaftliche Krise hineinspart – sind in den meisten Ländern der Eurozone anzutreffen.

Das „Besondere“ bestand bisher lediglich darin, dass es sich bei den ersten

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Griechenland vor einer autoritären Wende?

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Die Wahlen in Griechenland vom 6. Mai haben ein politisches Erdbeben ausgelöst, dessen Schockwellen bis nach Paris und Berlin spürbar geworden sind. Beide große Parteien, die konservative Nea Dimokratia (ND) und die ehemals sozialistische PASOK, wurden für ihre Unterstützung der Krisenpolitik der Troika (bestehend aus Vertretern der EZB, der EU-Kommission und des IWF) massiv abgestraft. Aber auch die rechtsradikale LAOS, die sich zeitweise an der Regierung der großen Koalition unter dem ehemaligen Zentralbanker Lukas Papadimou beteiligt hatte, musste Federn lassen und verpasste den Wiedereinzug in das griechische Parlament.

Die von den Gläubigern des Landes diktierte und von der Troika umgesetzte soziale und wirtschaftliche Zerrüttung des Landes, die Hunderttausende Menschen in teilweise bitterste Armut gestürzt hat, hat

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Auf dem Weg zur automatisierten Bankenstützung

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Wie war das im Oktober 2008? Kanzlerin Merkel und ihr damaliger Finanzminister Steinbrück bestellten eines schönen Sonntags die Fernsehanstalten ein und sprachen ernsten, aber freundlichen Gesichts die folgenschweren Worte: „Liebe Mitbürger, ihre Einlagen sind sicher.“ Wir lieben Mitbürger hatten damals noch gar nicht erkannt, wie unsicher unsere Einlagen bei den Banken eigentlich waren. Die kurzen Sätze der beiden waren folgenschwer. Sie bedeuteten, dass der deutsche Staat die Einlagen garantierte, und um die Einlagen zu sichern, die Banken aufpäppelte.

Das war mit den kurzen Sätzen von Merkel und Steinbrück noch nicht ganz getan. Vielmehr bedurfte es

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Die Achse Paris – Berlin hat einen neuen Knacks. Der ökonomische Abstand zwischen Deutschland und Frankreich vergrößert sich – seit einem halben Jahrhundert

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Am 7. Mai 2012 brachte das Handelsblatt vier Seiten mit Berichten unter der Überschrift „Ziemlich ferne Freunde – Frankreich versus Deutschland“. Einzelne Berichte waren überschrieben mit „Schuldenkönig Frankreich“, „Von Deutschland deklassiert“ oder „Freizeit-Champion Frankreich“. Am 23. Mai schlagzeilte dann die Financial Times Deutschland auf Seite 1: „Deutsch-französische Eiszeit“.

Vier Jahre lang, in fast der gesamten Zeit der Wirtschaftskrise, gab es

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Die Freiheit der Arbeit. Die universellen Menschenrechte gelten auch für die Arbeitsverhältnisse

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Die gegenwärtig vorherrschende Kapitalmacht agiert, wenn sie es für passend hält, bekanntlich außerhalb des Rechtsstaats, außerhalb der parlamentarischen Demokratie und nicht zuletzt außerhalb der universellen Menschenrechte. Diese Feststellung ist banal. Sie wird allerdings dadurch (scheinbar) kompliziert, dass gerade Vertreter dieser Kapitalmacht sich weltweit für den Rechtsstaat, für die parlamentarische Demokratie und neuerlich wieder besonders heftig für die Menschenrechte einsetzen.

Dabei werden „die Menschenrechte“ bekanntlich selektiv und widersprüchlich reklamiert, nach dem Motto von Franklin D. Roosevelt „Er ist ein Hurensohn, aber er ist

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Billigflughafen BER: Niedriglöhne und prekäre Beschäftigung am neuen Berliner Airport

Aus: LunaPark21 – Heft 18

Dienstagnachmittag, 8. Mai, Airport-World in Berlin Schönefeld. In dem orangefarbenen, unverkennbar provisorisch errichteten Blechkasten, der die Südflanke des alten Flughafens schmückt, wird es langsam eng. Etwa hundert Journalisten drängen sich vor einer kleinen Bühne, hektisch werden Kameras in Stellung gebracht, Notizen gemacht, Mikrophone ausgerichtet.

Vor ihnen bemüht sich ein sichtlich gereizter Rainer Schwarz, Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, abzuwiegeln: Soeben hat er die

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